Berlin. Fünf Jahre nach ihrer letzten Platte meldet sich das Trio mit 14 neuen Songs zurück. Das Album ist eine schöne Mischung aus philosophischem Tiefgang und Party-Musik. Ein Song geht auch international viral.

Das Berliner Trio Grossstadtgeflüster hat eine besondere Frist verpasst: das 20-jährige Band-Jubiläum. Das wäre im vergangenen Jahr gewesen. Nun bringt die Electro-Pop-Band („Fickt-Euch-Allee“, „Feierabend“) am 9. Februar ihr neues Album „Das Über-Icke“ heraus.

Die Platte - das mittlerweile siebte Studioalbum - ist eine schöne Mischung aus Texten mit philosophischem Tiefgang, eher zarteren Tönen, aber auch potenziellen Party-Hits wie dem schnellen Rave-Song „Ich kündige“, der viral gegangen ist.

Wie der Titel verrät, geht es darum, die Kündigung einzureichen - und sich gewissermaßen zu befreien: „Ich kündige/Guck, ich zerreiße den Vertrag/Schmeiß' die Fetzen in die Luft/Wünsche einen schönen Tag“. Wie ein roter Faden zieht sich unter anderem dieses Thema - die Rufe nach Befreiung oder die Unabhängigkeit von gesellschaftlichem und eigenem Druck - durch die 14 Songs.

„Ich kündige“ wurde bereits 2023 ausgekoppelt, hat bei Youtube mittlerweile um die zwei Millionen Aufrufe und interessiert dabei nicht nur deutsche Fans.

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„Wir wussten, dass der Song unsere Fans glücklich macht. Aber wir wussten nicht, dass er über die Landesgrenzen hinaus Leute interessiert. Dass Leute den Text nicht verstehen und ihn trotzdem feiern, finde ich total verblüffend“, sagt Bandmitglied Raphael Schalz, der zusammen mit Frontfrau Jen Bender die Texte schreibt. Schlagzeuger Chriz Falk vervollständigt die Gruppe. Die Kommentare zum Song seien in wahnsinnig vielen Sprachen verfasst.

Inspiration zum Beispiel aus dem Alltag

Generell, erzählt Bender bei einem Besuch des Band-Studios in Berlin, sei es schwierig zu sagen, woher die Inspiration für ein Album genau komme. „Ich glaube, es ist einfach der Alltag, der einen umgibt, die Gespräche, die wir führen, sowohl die inneren als auch die äußeren Konflikte.“ So geht es im Song „Da lang!?“ um Entscheidungsschwierigkeiten („zu viele Optionen, die sich miteinander streiten“), das Chanson „Matrjoschka“ ist eine Art Aufforderung, die eigene Wahrheit infrage zu stellen.

Zwar hat Grossstadtgeflüster das 20-jährige Band-Bestehen nun nicht gefeiert. Aber vor allem solch ein gerades, klares Jubiläum passe auch gar nicht so gut zum Trio, findet Schalz. „Wir sind dann doch eher die Band für 22 2⁄3 oder so.“