Berlin. Mit „Tangk“ veröffentlichen die Idles ihr fünftes Album. Auf ihren Frühwerken setzten die Briten meist auf rohe Energie, jetzt schlagen sie reflektiertere Töne an.

Fans feiern die frühen Idles für druckvollen Gitarrenrock, der dank roher Energie, dem kraftvollen Gesangsstil und der Bühnenpräsenz von Sänger Joe Talbot oft mit der Intensität eines Güterzuges daherkam.

Mit „Tangk“ legt die fünfköpfige Band aus Bristol nun ihr fünftes Album vor. Zwar finden sich darauf auch gewohnt energetische Titel wieder, aber insgesamt verbreitet das Werk eine eher nachdenkliche Stimmung.

Dabei ist das Album als eine Ode an die Freude gemeint, genauer gesagt an die Freudenfreude, wie es auf dem Titel „POP POP POP“ heißt. Eine Wortfindung von Talbot, der damit dem auch im Englischen benutzten Begriff Schadenfreude ein positives Pendant entgegensetzen will.

„Alles ist Liebe“

Talbot sagt, für ihn sei die Freude eine Waffe gegen eine Welt, die den Frohsinn abschaffen wolle. „Dieses ist unser Album der Dankbarkeit und Kraft. Alles Liebeslieder. Alles ist Liebe.“

Die Single-Auskopplung „Dancer“ frönt dem Elektro-Punk, überzeugt mit einer markigen Bass-Line. Der Track ist eine Aufforderung, sich unverzüglich auf die Tanzfläche zu begeben. Unterstützender Gesang kommt dabei von James Murphy und Nancy Whang von LCD Soundsystem.

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Der Appeal der frühen Idles war das Ungeschliffene. „Tangk“ führt eine Entwicklung fort, die sich auf dem Vorgängeralbum „Crawler“ von 2021 abzeichnete, weg von rohen hin zu mehr reflektierten Emotionen und ausgefeilteren Tönen - weniger Punk und mehr Post-Punk.

An Intensität büßt die Musik dadurch nicht ein, die freigesetzte Energie hat vielleicht sogar einen höheren Brennwert. „Tangk“ ist insgesamt ein ausgereiftes Album, es ist durchdacht, ohne verkopft zu wirken.