Jena. Nächste Woche, am 22. Juni, geht‘s los mit der Jenaer Hofoper. Kooperation mit Leipziger Hochschule.

Matthias Oldag versteht es, neugierig zu machen. Oldag ist Regisseur an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig und verantwortlich für die szenische Ausbildung der Gesangsstudenten.

Gestern warb er bei einem Pressegespräch in den höchsten Tönen für die anstehenden sechs Aufführungen der Operette „Der Bettelstudent“, die im Rahmen der 21. Saison der Jenaer Hofoper gezeigt werden. Knapp zweieinhalb Stunden dauert eine Aufführung.

„Der Stoff der Operette ist wunderbar“, sagte Oldag. Und dann sagte er auch, „dass die Operette schon ein spezielles Terrain ist. Das ist eine Herausforderung. Einige Partien in dem Stück sind hammerschwer.“

Die turbulente Verwechslungsgeschichte um den mittellosen Studenten Symon, den Besatzungsoffizier Oberst Ollendorf und die adlige Komtesse Laura spielt in der Zeit der sächsischen Regentschaft August des Starken in Polen und ist in Krakau in den Anfängen des 18. Jahrhunderts angesiedelt.

Dass sich die Hochschule in Leipzig einer österreichischen Operette widmet, sei für Oldag etwas sehr Sportliches. „Man darf nicht vergessen, wie viele ausländische Studenten wir an unserer Hochschule haben.“

Die Premieren-Vorstellung im Innenhof des Universitätshauptgebäudes ist am 22. Juni. Bis zum 29. Juni folgen die anderen fünf Aufführungen. Beginn ist jeweils 21 Uhr.

Neben Oldag mit am Tisch saß Universitätsmusikdirektor Sebastian Krahnert. Unter seiner Leitung musiziert die Akademische Orchestervereinigung der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Krahnert ist sich sicher, dass die Karten für die sechs Aufführungen schnell vergriffen sind. „Für einige Kategorien wird es jetzt schon knapp.“ Pro Aufführung können 376 Zuschauer live und vor Ort dabei sein. Die Tickets gibt es ab sofort in der Tourist-Information in Jena und online unter www.jena.de/tickets .

Zu den Solisten in Jena gehören Paul Kmetsch, Mariya Valtina, Sophie Stratmann und Anton Haupt. Zwei der vier haben schon einen Bezug zu Jena oder zur Region. Haupt hat Verwandte in Dorndorf/Steudnitz. Und Kmetsch war vor zwei Jahren schon dabei im Innenhof, damals bei der Aufführung der Oper „Don Giovanni“. Paul Kmetsch freut sich auf sein Wiedersehen mit Jena. „Ich weiß, was mich hier erwartet. Es wird eine spannende Zeit.“

Mit Urlaub haben die nächsten Tage für die Studenten aus Leipzig nichts zu tun. Neben den Aufführungen warten auf die Studenten, die am Stück mitwirken, noch einmal zehn Proben.

Seit Oktober 2018 laufen die Vorbereitungen für das Stück. Vor acht Monaten begann das Vorsingen. Im April gab es die ersten szenischen Proben. In Leipzig wurde das Stück schon gezeigt. Jetzt kommt es nach Jena. Möglich machte das eine Kooperation mit der Leipziger Hochschule, die seit 2015 Bestand hat.