Paulinzella. Norbert Leisegang, Kopf und Sänger der Keimzeit-Band, erzählt während einer Zugfahrt nach Paulinzella, was er beim Festival vorhat.

Noch reichlich zwei Wochen, dann startet in Paulinzella das alljährliche Kulturfestival. Den Auftakt am 22. August um 20 Uhr bestreitet das Keimzeit Akustik Quintett mit Norbert Leisegang. In Vorbereitung auf das Festival hat sich der Kopf und Sänger der Keimzeit-Band in die Erfurter Bahn mit dem Ziel Paulinzella gesetzt, um aufzuzeigen, wie einfach man auf dem Schienenstrang an den Festivalort gelangen kann.

Herr Leisegang, wie gefällt Ihnen die Bahnfahrt?

Oh, ich fahre sehr gerne Zug. Es ist entspannend und man lernt Leute kennen. Ich habe immer was zu lesen dabei, meistens Belletristik.

Sind Sie gern in Thüringen?

Beim Blick auf die Drei Gleichen fällt mir ein: Auf einer der Burgen haben wir schon gespielt. Es gibt in Thüringen wohl kaum einen Ort, wo wir noch nicht waren. Das liegt vielleicht auch an unserem Schlagzeuger Lin Dittmann, der kommt aus Erfurt und spielt bei Jürgen Kerth und bei Acoustica.

Wir erinnern uns auch gern an die tolle Ballettinszenierung von Silvana Schröder mit Keimzeit.

Oh ja. Eine tolle Sache war das. Tanz und Musik haben dabei eine herrliche Einheit ergeben. Zu erleben war es nicht nur in Gera und Altenburg, auch in Erfurt und Dresden! 26 Aufführungen hatten wir damit und waren immer wieder sehr ergriffen von den Tänzern und den Choreografien von Silvana Schröder. Wir werden oft gefragt, ob wir so etwas wieder mal machen wollen. Ich antworte dann immer: Es gibt nur eine Silvana Schröder. Wir bleiben wie der Schuster bei unseren Leisten und machen Musik, arbeiten an einem neuen Album. Haben aber diese wundervollen Erinnerungen an diese herrliche Arbeit.

Sie leben in Berlin?

Mein Lebensmittelpunkt liegt in Potsdam. Ich komme aus Lütte bei Bad Belzig. Aber klar ist auch, dass ich dort relativ selten bin. 60 Konzerte sind es dieses Jahr, zwei Drittel mit der Keimzeit-Band und ein Drittel mit dem Akustik-Quintett. Kürzlich erschien unser zwölftes Studio-Album „Das Schloss“, was die Arbeit zwischen den Konzerten bestimmte. Nach Paulinzella kommen wir mit dem Akustik Quintett.

Warum neben der Band noch ein Quintett und wie ist es entstanden?

Wie die meisten Dinge im künstlerischen Bereich ist es aus einer Laune heraus entstanden. Wir wollten mal irgendwie klassischer werden – auch mit unseren „Klassikern“ wie „Klingklang“. Es gibt dabei einen Kontrabass, ein Schlagzeug, zwei akustische Gitarren und eine Violine. Zuerst haben wir nur Keimzeit-Lieder gespielt, inzwischen habe ich auch extra dafür komponiert. Es ist bereits das zweite Akustik-Album entstanden.

22. bis 24. August, Klosterruine Paulinzella. Die Erfurter Bahn bringt die Besucher zum Festival. www.kulturfestival-paulinzella.de