Greiz. Die Vogtland Philharmonie hat zur Eröffnung der Serenadensaison ein volles Haus

Gerade das Gute bringt oft Probleme mit sich. Das traf auch zu auf das ­Serenadenkonzert der Vogtland Philharmonie am Montagabend im nahezu ausverkauften ­Greizer Sommerpalais.

Die aus dem Orchester kommende Solistin, die erst ­vergangenen Herbst ­verpflichtete Solo-Kontrabassistin Natsuna Araki, zeigte bei Giovanni Bottesinis zweitem Kontrabass-Konzert zweifellos Imponierendes. Schwer zu sagen aber, was sich bei ihrem Vortrag besser machte: das zart und durchdringend zugleich klingende hohe Register, die geschmeidig fließende Mittellage oder die satt und edel das Geschehen grundierenden Tiefen. Eines war so eindrucksvoll wie das andere.

Solistin glänzt mit breiter Palette

Hinzu kam, dass die junge Japanerin, die in Tokio und Würzburg studierte und bereits drei Jahre bei den Hofer Symphonikern tätig war, jedes Tempo mühelos aufnahm, das die unter ihrem Chefdirigenten David Marlow spielenden Philharmoniker vorlegten. Und auch gestalterisch erfreute Natsuna Araki mit einer breiten Palette. Es gab leicht dahineilende Passagen, oft lag ein kräftiger Hauch Eleganz in der Luft und ebenso wenig fehlte es an wohltuend leisen, ins sich gekehrten Wegstrecken. Das war beste Werbung für ein Instrument, das im gängigen Konzertbetrieb viel zu selten im Rampenlicht steht.

Die anderen Programmpunkte zum Serenadenauftakt im Rahmen der Thüringer Schlössertage fanden bei den gut 150 Besuchern gleichfalls begeisterte Zustimmung. Unter einem mitreißende Musizierfreude ausstrahlenden, auf sorgsame dynamische Differenzierung bedachten Marlow waren einprägsame, klar konturierte Interpretationen zu hören. Dabei stand in Ottorino Respighis eingangs gebotenen Bearbeitungen alter italienischer Tanzsätze ein runder, warmer Streicherklang im Vordergrund. In Wolfgang Amadeus Mozarts das Konzert beschließender Sinfonie Nr. 29, einem auf alles Gediegene und auf Altbewährtes pfeifendes Jugendwerk, ging es naturgemäß lebhafter zu. Dass da auch manche Schärfe, manches Aufbrausende, nicht restlos Lenkbare zutage trat, konnte kaum anders sein.