Bonn. Auch in Thüringen will das Theater an die Taten des NSU erinnern.

Am 4. November dieses Jahres ist es zehn Jahre her, seit die NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt tot aufgefunden wurden. Im Anschluss daran wurde die Mordserie des «Nationalsozialistischen Untergrunds» bekannt. Rund um den Jahrestag planen Theater und andere Institutionen in 13 Städten im Bundesgebiet vom 21. Oktober bis 7. November 2021 Aufführungen, Lesungen, Diskussionen und andere Veranstaltungen. Der Titel des Projekts lautet: «Kein Schlussstrich!»

Es sollen vor allem die Perspektiven der Familien der Opfer und der Migranten-Communities in den Fokus gerückt werden, teilten die Veranstalter am Dienstag in Bonn mit. Auch die Folgen der jüngsten rechtsextremistischen Anschläge in Halle, Hanau und Kassel würden in den Fokus gerückt.

Zu den beteiligten Institutionen gehören demnach unter anderem das Theater Chemnitz, das Theater Heilbronn, das Theaterhaus Jena, das Staatstheater Kassel, das Schauspiel Köln, das Staatstheater Nürnberg, das Theater Plauen-Zwickau, das Volkstheater Rostock, das Theater Rudolstadt-Eisenach und das Deutsche Nationaltheater Weimar.

Das Programm stehe unter dem Vorbehalt, dass es Ende Oktober wieder möglich sei, solche Veranstaltungen zu organisieren, sagte eine Sprecherin in Bonn. Der NSU hatte neun Gewerbetreibende türkischer und griechischer Herkunft sowie eine Polizistin ermordet.