Am Theaterhaus Jena, wo sie von 1999 bis 2001 ihr erstes Engagement hatte, fiel Sandra Hüller nicht sonderlich auf – weder im negativen, noch im positiven Sinne –, aber gerade durch dieses Nicht-Auffallen ist sie mir im Gedächtnis geblieben: blasses Gesicht, stark geschminkter Mund und ein Blick, irgendwo zwischen Neugier, Skepsis und Neurose. Als ich sie das erste Mal auf der Bühne sah – ich glaube, es war in Büchners „Woyzeck“ –, dachte ich sofort: Das ist ein Filmgesicht!