Erfurt/Berlin. Linke, CDU, SPD, Grüne und FDP teilen mit: Bislang sind noch keine Abgeordneten und Mitarbeiter erkrankt. Seit Mittwoch waren zwei Thüringer Bundestagsabgeordnete allerdings in Quarantäne.

Die beiden Thüringer FDP-Bundestagsabgeordneten, die seit Mittwoch unter Quarantäne standen, haben sich nicht mit dem Coronavirus infiziert. Das bestätigte der Abgeordnete Gerald Ulrich in einem Gespräch mit dieser Zeitung. Sein Ergebnis und das seines Kollegen Reginald Hanke seien negativ.

Beide hatten am Dienstag an der Sitzung der Landesgruppe-Ost der FDP-Abgeordneten teilgenommen. Ulrich saß sogar direkt neben dem Abgeordneten-Kollegen, bei dem kurz darauf die Ansteckung mit dem Coronavirus festgestellt wurde. Seit Mittwoch befand sich Ulrich jetzt in Quarantäne, seine Mitarbeiter hat er nach Hause geschickt. „Ich war nicht vorbereitet“, gibt er zu. Im Kühlschrank hätten sich außer Wasser und einer Flasche Wein nur ein paar Schokokugeln und Olivenöl befunden.

Landtagsfraktionen begrüßen eingeleitete Maßnahmen

Ulrich warnt, in Panik zu verfallen: „Das wäre das Schlimmste, was jetzt passieren kann.“ In Deutschland müsse man, sobald ein wirksamer Impfstoff vorliegt, über eine Impfpflicht nachdenken. Nicht nur für das Coronavirus, sondern auch für die Grippe. „Wir müssen uns da in der Politik auch fragen, was wir in den vergangenen Jahren versäumt haben“, sagt Ulrich.

In Thüringen haben die sechs Landtagsfraktionen indes auf das sich ausbreitende Coronavirus reagiert und begrüßen die von der Parlamentspräsidentin eingeleiteten Maßnahmen. Linke, CDU, SPD, Grüne und FDP teilen auf Anfrage unserer Zeitung mit, dass bislang weder unter Abgeordneten noch unter Mitarbeitern eine Erkrankung mit Covid-19 bekannt sei. Die AfD will dazu „aus Gründen des Datenschutzes“ keine Angaben machen. Zunächst seien bis Ende April alle AfD-Veranstaltungen wie Bürgerdialoge und -stammtische abgesagt.

Bei der Linke-Fraktion, deren Sitzungen öffentlich sind, wird darüber nachgedacht, diese Runden zeitlich und bei der Teilnehmerzahl zu begrenzen. Bei der SPD wird Mitarbeitern Heimarbeit angeboten. Auch bei den Grünen wird „vorbeugend über Home-Office-Maßnahmen“ nachgedacht. Die FDP-Landtagsfraktion hat entschieden, die in der kommenden Woche bevorstehenden Parteiveranstaltungen wie geplant durchzuführen.

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