Eisenberg. Der Sportanglerverein Eisenberg und Umgebung hatte zur traditionellen Veranstaltung eingeladen – weniger Resonanz als erhofft

Dreimal schon legten Julia und Waldemar Stolz mit ihren Kindern Philipp, Bennet, Matteo und Linnea mehr als 400 Kilometer zurück, um beim Tonteichfest des Sportanglervereins Eisenberg und Umgebung dabei zu sein. „Die Kinder haben sonst keine Möglichkeit zum Angeln. Für sie ist das ein Highlight im Jahr“, sagte Mama Julia Stolz. Sie und ihre Familie besuchten am Wochenende Onkel und Tante in Eisenberg – und natürlich am Sonnabend auch das Tonteichfest. Zu diesem hatte die Eisenberger Gruppe des Anglervereins eingeladen.

Ein wenig enttäuscht zeigte sich Vereinsvorsitzender Ulrich Nette über die Resonanz. „Diesmal sind ein bisschen wenig Leute da“, sagte er. Allerdings freute er sich über das schöne Wetter und darüber, dass ein neues Vereinsmitglied aufgenommen werden konnte.

Der neun Jahre alte Lukas aus Kursdorf gehört seit Sonnabend zu den Anglern. Mit seiner eigenen Angel, die er von seinen Großeltern zum Kindertag bekommen hatte, war er in Begleitung seiner Mutti am Tonteich anzutreffen. Eine Rotfeder und zwei Giebel hatten schon an­gebissen, erzählte er, gerade, als der nächste Fisch am Haken hing: wieder ein Giebel. Nach einem Erinnerungsfoto kam der nahe Verwandte des Karpfens wieder ins Wasser. „Mir geht es nicht um den Fisch an sich, sondern um den Spaß beim Angeln“, sagte der Junge. Hilfestellung, Tipps und Tricks bekam Lukas an diesem Tag von Frank Glaser, der seit vier Jahren Mitglied im Sportanglerverein ist. „Beim Kinderangeln verwenden wir Mais als Köder. Das Wichtigste ist das Anfüttern der Fische. Etwa alle 15 Minute werfe ich rund um den ausgeworfenen Köder Mais ins Wasser. Das lockt sie an.“

„Von A bis Z sind alle möglichen Fische im Tonteich“, sagte Andreas Bauer, der Verantwortliche der Eisenberger Gruppe des Anglervereins. Hauptsächlich seien es Karpfen, Schleie, Barsch und Hecht aber auch Giebel und Plötze. „Wir setzen jedes Jahr neue Fische ein.“ Nur Raubfische, die müssen draußen bleiben.

Als eines von 27 „Herzensprojekten“ hat der Sportanglerverein 80 Euro von den Eisenberger Stadtwerken erhalten. „Einen Teil des Geldes haben wir für das Tonteichfest verwendet, denn nicht alle Kinder haben eine eigene Angel. Auch Köder wie Mais, Würmer und Teig haben wir von der Spende bezahlt“, sagte Ulrich Nette. Für das 20. Kinder- und Jugendlager des Vereins in diesem Jahr soll ebenfalls noch Geld für diverses Verschleißmaterial verwendet werden. „Bedanken möchten wir uns zudem ganz herzlich bei Alfred Friede und seiner Frau. Seit 27 Jahren bewirtschaften sie das kleine Heimchen am Tonteich. Mit Alfred fällt und steht die ganze Sache. Sein Engagement ist nicht mit Geld zu bezahlen.“