Schwarzatal. Landgemeinde mit Sieg der Freien Wähler. Viele kleine Orte hatten Listenwahl und damit personelle Klarheit

Mit der Frage, ob ein Kandidat einen Sitz bekommt oder nicht, mussten sich die Wahlvorstände vor allem die kleineren Orten nicht so lang aufhalten. In Deesbach, Rohrbach und Unterweißbach waren schon deswegen alle Kandidaten gewählt, weil nur so viele auf dem Zettel standen, wie es Sitze zu verteilen gab, in Deesbach sogar einer weniger.

Deswegen konnte auch schon am Montagmorgen Bürgermeisterin Claudia Böhm die Gewählten beglückwünschen und ankündigen, dass sie alle in die Pflicht nehmen werde, sich mit ganzer Kraft für den Ort einzusetzen.

Auch Gerhard Botz, in Lichtenhain wohnender Alt-EU-Abgeordneter, musste nicht erst auf Namen warten, um sich zu äußern: Zur Europawahl sei für die SPD nun die Schmerzgrenze überschritten, wenn Martin Schulz noch Bundesvorsitzender wäre, würde er angesichts dieses Resultats zurücktreten. Für die Stadtratswahl Schwarzatal freute er sich: „Unsere SPD/Freie Liste hat mit vier Mandaten ein solides erstes Ergebnis in der neuen Landgemeinde erreicht. Wir schicken einen erfahrenen Kandidaten, Neueinsteiger und – besonders wichtig – eine Frau in den Stadtrat. Das starke Wahlergebnis von Kathrin Kräupner als Bürgermeisterin sollte ihr nun auch den Rücken stärken, für eine notwendige starke Amtsführung im Interesse der jungen Landgemeinde“, hoffte er.

Freie Wähler Schwarzatal für baldige Erweiterung

Namen wurden gestern noch nicht bekannt, doch Verhältnisse: die CDU bekommt 14,5 Prozent und zwei Sitze, die Linke 5,2 Prozent (1 Sitz), die SPD Freie Liste 22,4 Prozent (4), die Feuerwehr Schwarzatal 18,9 Prozent (3) und die offensiv für eine bald erweiterte Landgemeinde werbenden Freien Wähler 39 Prozent (6).

Auch Katharina Eichhorn, Touristikerin aus Oberweißbach, hat schon konkrete Wünsche nach der Wahl: Für die Freien Wähler habe die Tourismusförderung an erster Stelle im Wahlprogramm gestanden, sie sei gespannt, wie die Gewählten dieses Versprechen nun einhalten werden.

Lars Schellhorn, unterlegener CDU-Kandidat im Bürgermeister-Rennen, gratulierte pflichtschuldig der Siegerin und kündigte eine kritisch-konstruktive Zusammenarbeit in der Fraktion an. Kathrin Kräupner, die mit 71 Prozent der Stimmen klar vorn lag, bedankte sich für das starke Vertrauen. Dies sei Auftrag, Verpflichtung und Motivation zugleich. Sie habe als Beauftragte mit dem Übergangsstadtrat einige wichtige Weichen gestellt. Dies gelte es fortzusetzen. Sie freue sich darauf, das Zusammenwachsen der Landgemeinde zu begleiten und die Unverwechselbarkeiten der Ortsteile dabei zu bewahren.

Oberweißbachs Ortsbürgermeister Bernhard Schmidt (SPD) war am Montag lieber ganz auf Tauchstation gegangen, ebenso seine (letztjährigen) Amtskollegen Klaus Biehl, Carmen Schachtzabel, Heike Printz und Steffen Günther. Dafür lieferte Martin Friedrich für Sitzendorf nicht nur Stimmen sondern auch Gewählte: Die 27 Prozent der CDU reichen für Mathias Friedrich und Steffi Schubert. Die 9,2 Prozent für die FDP bringen Henry Götze in den Rat, die 30,1 Prozent des Brauchtumsvereins für Angelika Wilfer und Daniel Gölitzer, die 33,7 Prozent bei der Feuerwehr für Jörg Hafermann, Udo Marquardt und Frank Breuer.

„Die Karten seien neu gemischt, doch durchweg mit neuen Mitgliedern, auf deren Beitrag für ein Miteinander er sich freue,“ so der Bürgermeister nach der Wahl

In Schwarzburg teilen sich die Feuerwehr (68,1 Prozent, 5 Sitze) und die FDP/Liberale Freunde (31,9 Prozent, 3 Sitze) die Ratssitze.

Meuras Sitze teilen sich die SPD/Freie Liste (2), die Freien Wähler (3) und der Förderverein „Fribbchen“ (1).

In Katzhütte, wo die Gemeinderatsmehrheit eigentlich schon seit einem Jahr keinen solchen mehr haben will, hatten sich immerhin 24 Kandidaten in 10 Listen darum beworben. Und bis auf den Karnevalsverein bekamen auch alle einen Sitz, die meisten die Bürgerinitiative Pro Katzhütte-Oelze (Christine Weichold, Thomas Tredup, Peter Weichold). Aber auch Marina Walther (Linke) Hans-Jürgen Hoffmann (Heimatverein), Jonathan Krannich (SV Motor) Martin Werner (UWG), Denise Luckert (Feuerwehr Oelze), Peter Jahn und Michael Zimmer (Feuerwehr Katzhütte), André Krannich (Musikverein Oelze) und Jesko Fischer (Sportfischerverein) wurden gewählt.

Michael Zimmer, früherer Beigeordneter, erklärte: „Das Ergebnis der Kommunalwahl in Katzhütte zeigt, dass die Stillstandspolitik und Schmutzkampagnen einzelner Gemeinderatsmitglieder in den letzten Monaten nicht gewollt sind. Ich bin persönlich mit den Stimmergebnissen sehr zufrieden und werde mich für ein Ende des Stillstands mit aller Kraft einsetzen.“