Wurzbach. Roland Barwinsky zeigt Diavortrag im Wurzbacher Kunsthaus Müller

Im Kunsthaus Müller in Wurzbach gibt es diesen Monat einen Diavortrag über Siebenbürgen. Bad Lobensteins Bibliothekar Roland Barwinsky möchte Erinnerungen an seine ständigen Aufenthalte in dieser südosteuropäischen Region erinnern. Vor genau 100 Jahren kam diese nach dem Zerfall der Donaumonarchie zu Rumänien. Die visuelle Zeitreise führt zurück in die letzten Jahre des Ostblocks, wo die deutsche Minderheit in ihrem Siedlungsgebiet am Fuße der Karpaten noch ein reges kulturelles Leben organisierte. Gäste werden zugleich Augenzeugen der Umbrüche in der Zeit ab 1990, als viele Siebenbürger Sachsen nach Deutschland gingen, und sehen Momentaufnahmen aus dem Alltagsleben. Besondere Schwerpunkte bilden Verbindungen von Literaten zu diesem multiethnischen Gebiet.

Günter Grass gab zum Beispiel 1969 eine spontane Deutsch-Stunde am Hermannstädter Brukenthal-Gymnasium und sprach vor Schülern über den „Hessischen Landboten“ von Georg Büchner. Das war gerade Unterrichtsstoff an dieser deutschsprachigen Schule.

Gedanklich geht die Reise weiter zu Eginald Schlattner, durch seine Siebenbürgen-Trilogie auch hierzulande recht bekannt. Bei mehreren Porträtaufnahmen werden dann Verbindungen zu Herta Müller und ihrem Werk „Atemschaukel“ hergestellt. Und warum Peter Maffay heutzutage öfter als früher in sein Heimatland fährt, wird ebenfalls beleuchtet.

Nach dem Vortrag laden die Gastgeber zu einem Gespräch mit Kaffee und Kuchen ein. Dazu wird noch Selbstgebrannter aus Siebenbürgen angeboten, den Roland Barwinsky im vorigen Jahr auf dem Grundstück erhielt, wo er 1988 Weihnachten verbracht hatte.

Samstag, 15. Juni, 14 Uhr, Kunsthaus Müller