Rudolstadt. Shoppen und Unterhaltung bis Mitternacht in Rudolstadt - Stadt feiert die Wiedereröffnung des Löwensaals

Musikalisch startete gestern am frühen Abend die neunte lange Einkaufsnacht in Rudolstadt. Erst spielte der Posaunenchor, später präsentierten die Thüringer Symphoniker Melodien aus Filmklassikern. Das war eine Premiere und von langer Hand geplant. Schließlich wurde parallel dazu die Wiedereröffnung des Löwensaals gefeiert. „Ein Fest für alle Rudolstädter“ hatte der Geschäftsführer der Ruwo und Bauherr Jens Adloff im Vorfeld angekündigt, inklusive Open-Air-Konzert, Auftritt des Folkloretanzensembles und später Musik von „Zwei gegen Willi“. Und so sollte es auch werden.

Während im Löwensaal zunächst zahlende Gäste ein festliches Bankett genossen, konnten die Besucher auf dem Markt die Bilder vom Inneren des historischen Objektes verfolgen. Später, so ab 21.30 Uhr, stand der Saal dann allen offen.

„Wir waren sehr froh, als das Angebot kam, die lange Einkaufsnacht in diesem Jahr mit der Eröffnung des Löwensaals zu verbinden“, so Kathrin Lauterbach vom Rudolstädter Stadtring. „Alles, was Leben in die Stadt bringt, kann nur gut sein“.

Das Erfolgskonzept der langen Einkaufsnacht ist in neun Jahren erprobt. „Sie ist im Jahreskalender der Händler fest verankert“. Deshalb sparen sie auch nicht an Ideen, um den Besuch in der Innenstadt attraktiv zu machen. Zum Beispiel mit kleinen Geschenken, Snacks, Getränken, Musik. Je weiter die Zeit voran rückte, um so mehr füllte sich die Fußgängerzone.

„Es sind beides schützenswerte Kulturgüter, der Handel und der Löwensaal“, ist Ilona Wenig, Innenstadthändlerin und stellvertretende Vorsitzende des Stadtringes, überzeugt. „Zu einem Event wie diesem gehört es, die Stärke des analogen Handels hervorzuheben. Es geht auch darum, nicht bestimmt zu werden von virtuellen Programmen, die immer mehr versuchen, unser Einkaufsverhalten zu bestimmen“, macht sie deutlich. „Ohne Handel gibt es keine lebendigen Innenstädte, das wird an jeder Handelsschule gelehrt“.

Was sich bei Angeboten wie der langen Einkaufsnacht oder den verkaufsoffenen Sonntagen zeigt, ist, dass die Kunden das entspannte Bummeln ohne Parkuhr im Nacken und mit Zeit für Gespräche zum Beispiel über die Wertschätzung für gute Kleidung genießen. „Das wollen wir bei der Gelegenheit auch den jüngeren Kunden näher bringen“, so die Fachfrau, die überzeugt ist, „dass sich der Handel in den nächsten Jahren völlig neu ordnen wird.“