Erfurt. Jana Lindemann will die geflüchtete Kuh vor der Schlachtbank bewahren. Wenn das klappt, braucht sie nur noch einen Namen. Unsere Redaktion hat die Vorschläge der Erfurter gesammelt.

„Meine Kuh ist erst kürzlich gestorben, damit habe ich einen Platz für die Kuh aus Erfurt frei“, sagt Jana Lindemann und macht damit ein Angebot, das die am Dienstag von der Schlachtbank geflüchtete und immer noch vermisste Kuh retten würde. Diese Aussicht würde nicht nur die Betreiberin des Gnadenhofs in Keula und zahlreiche Erfurter freuen, sondern auch die beiden Bullen Edward und Cosmo, die damit neue weibliche Gesellschaft bekämen.

Namen aus Film und Fernsehen sind angesagt

Welche Namen wohl am besten zu den potenziellen Stallgenossen der Erfurter Flucht-Kuh passen könnten, hat unsere Redaktion über ihren Facebook-Kanal bei den Blumenstädtern erfragt. Allein bis zum Mittwochnachmittag sind mehr als 60 Vorschläge gepostet worden.

Neben recht klassischen Namen wie Lieselotte, Erna, Elsa, Berta, Hilde oder Zenzi sind aber auch andere Ideen im Umlauf: Freedi und Freia spielen gleichermaßen auf den Freiheitsgedanken ab. Der mehrfach genannte Name Hope geht wohl in die gleiche Richtung. Mit Flitzi oder Fluchti sind auch heitere Varianten in der stetig länger werdenden Liste dabei.

Mit Dobby oder Kimble werden sogar Bezug zu Serien und Filmen geschaffen, in denen die Figuren auf der Flucht sind oder von der Sklaverei befreit werden. Bei der Vorlage, dass es sich bei der Kuh um Schlachtvieh handelt, dürfen natürlich auch Ideen wie Schnitzel, Teewurst oder McRib nicht fehlen, die aber sicherlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen sind.

Erfurter hoffen, dass die Kuh nicht gefunden wird

Auch die Namen Vagabund, Purzel oder Houdini – weil sich die Kuh ja unsichtbar gemacht hat – sollen zu ihrem Recht kommen. Mit Nanna hat eine Facebook-Userin sogar in der Kiste nordischer Mädchennamen gekramt und damit die Übersetzung für „mutig” in den Ring geworfen.

„Ich hoffe Sie wird nicht gefunden und lebt ein langes, gutes Leben ohne Angst und Massentierhaltung“ ist ein Kommentar, der sich in ähnlicher Form öfter auf Facebook in Anbetracht des Schicksals der Kuh wiederfindet. Wenn sie gefunden wird, hält sich Jana Lindemann aus Keula jedenfalls bereit, um der Kuh ein friedliches Zuhause zu bieten. „Es ist ärgerlich, dass sich die Besitzerin im Moment noch sperrt. Ich würde sie gern persönlich treffen, es sind viele Emotionen im Spiel“, so Lindemann.

Sollte die Besitzerin einlenken, könnte die Kuh mittels Spenden nach Keula gebracht und dort versorgt werden. Vielleicht hat sie dann ja sogar schon einen Namen.