Berlin. Die Inflation bringt immer mehr Menschen in Zahlungsschwierigkeiten, ihr Schufa-Score kann dann sinken. Doch das lässt sich verhindern.

Ob Autoleasing, Ratenzahlung, Kredit-, Handy- oder Mietvertrag – immer spielen heutzutage sogenannte Wirtschaftsauskunfteien im Hintergrund mit. Denn diese Auskunfteien speichern zahlreiche Daten von Millionen Menschen und beeinflussen damit zum Beispiel die Höhe der Zinssätze bei Krediten oder die Chancen auf eine neue Wohnung. Namen wie Crifbürgel, Arvato Financial Solutions und Creditreform Boniversum sind dabei nicht so geläufig. Das sieht bei der Schufa, der wohl bekanntesten Wirtschaftsauskunftei in Deutschland ganz anders aus.

Schufa: So funktioniert sie

Die Schufa hat Daten von rund 68 Millionen Menschen gesammelt und stellt diese mehr als 10.000 Vertragspartnern zur Verfügung. Im Gegenzug müssen die Unternehmen ihre kundenbezogenen Daten der Schufa bereitstellen. Die Auskunftei analysiert diese Daten und vergleicht sie mit den Ausfallquoten anderer Kreditnehmer. Am Ende eines statistischen Verfahrens steht dann der Schufa-Score, eine Zahl zwischen 0 und 100. Je höher der Wert, desto besser die Kreditwürdigkeit. Wie der Schufa-Score genau berechnet wird, bleibt aber ein Geschäftsgeheimnis.

So nutzen Unternehmen den Schufa-Score

Die Vertriebspartner der Schufa wie Banken nutzen den Schufa-Score, um die Bonität des Kreditnehmers zu prüfen. Der Grund: Der Kreditgeber geht in Vorleistung und möchte daher vorher wissen, ob der Kreditnehmer die Raten auch bezahlen kann. Dabei schaut der Kreditgeber vor allem auf die negativen Merkmale. Zu diesen „schlechten Einträgen“ zählen zu spät bezahlte Rechnungen oder Inkassoverfahren.

Sollte der Kreditnehmer zu viele negative Merkmale und damit eine zu schlechte Bonität haben, wird der Kreditantrag entweder nur mit einem hohen Zinssatz gewährt oder im schlimmsten Fall sogar abgelehnt. Bei deutlich besserer Bonität gibt es einen Kredit entsprechend günstiger. Die Bank traut der Person dann eher zu, einen Kredit tragen zu können.

Kreditgeber bekommen von der Schufa eine Einschätzung der Zahlungsfähigkeit.
Kreditgeber bekommen von der Schufa eine Einschätzung der Zahlungsfähigkeit. © picture alliance/dpa | Franziska Gabbert

Schufa-Score – wie er verbessert werden kann

Laut Angaben der Schufa haben fast zehn Prozent der Menschen in Deutschland mindestens ein negatives Merkmal. Für die betroffenen knapp sieben Millionen Personen kann es dadurch schwerer werden, zum Beispiel einen günstigen Kredit oder einen teuren Handyvertrag zu erhalten. Ein besserer Schufa-Score könnte das Leben also einfacher machen. Am besten wäre es aber, ein negatives Merkmal gar nicht erst zu bekommen. Mit diesen vier Tipps sollte das gelingen:

1. Schufa-Score regelmäßig prüfen

Um zu wissen, wie der Schufa-Score aussieht, sollte man erstmal prüfen, was die Schufa überhaupt über einen weiß. Denn es kann sein, dass die gespeicherten Daten gar nicht zu 100 Prozent richtig sind. Zum Beispiel könnten noch Rechnungen oder Kredite offen sein, die schon längst beglichen wurden. Und das kann zu einem schlechteren Schufa-Score führen.

Deshalb empfiehlt der Geldratgeber Finanztip mindestens einmal im Jahr eine kostenlose Datenkopie von der Schufa anzufordern. Fehlerhafte Daten können berichtigt und der Schufa Score dadurch verbessert werden.

2. Dispoüberziehungen vermeiden

Banken sind zwar nicht verpflichtet, eingeräumte Dispokredite ihrer Kunden an die Schufa zu melden. Doch bei einer Dispoüberziehung und anschließender Kündigung des Kontos kann es anders aussehen. Denn die Schließung eines Kontos muss die Bank bei der Schufa melden. Daher rät Finanztip, dass Girokonto nicht zu stark zu überziehen, um auch eine Überschuldung zu vermeiden.

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3. Offene Rechnungen immer zeitnah zahlen

Alle Rechnungen, etwa die für Strom und Handy, sollten pünktlich beglichen werden. Zwar dürfen Gläubiger erst nach der zweiten schriftlichen Mahnung den Verzug an die Schufa weitergeben. Doch darauf sollten sich Verbraucher nicht verlassen und besser Rechnungen im Lastschriftverfahren oder per Dauerauftrag begleichen, statt die Beträge einzeln zu überweisen.

4. Kredite immer im Blick behalten

Wenn Zahlungsschwierigkeiten bei den Kreditraten drohen, sollten sich Verbraucher umgehend an die Bank wenden. Und nicht erst, wenn die nächste Rate fällig ist. So lässt sich eine mögliche Kündigung des Kredits durch die Bank verhindern. Denn diese würde den Schufa-Score runterziehen. Pünktliche Zahlungen können sich hingegen positiv auf den Score auswirken.

Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit finanztip.de. Der Geld-Ratgeber für Verbraucher ist Teil der Finanztip-Stiftung.