Berlin. Die Maestro-EC-Karte gibt es bald nicht mehr. Das hat große Auswirkungen auf einige Händler – und möglicherweise auch auf ihre Kunden.

Das Ende der Maestro-Karte hat nicht nur Auswirkungen auf Kundinnen und Kunden, sondern auch auf Händlerinnen und Händler. Der US-Zahlungsdienstleister Mastercard stellt Maestro – also die Bezahlfunktion der Girokarten – ein. Das begründet der Konzern nach Angaben des „Handelsblatt“ vor allem mit dem „Boom des E-Commerce“. Da die Maestro-Funktion in der Regel nicht für Onlinezahlungen genutzt werden könne, hätten die meisten Banken neue Karten mit der Maestro-Funktion nur noch bis zum Juli des vergangenen Jahres herausgegeben.

Um Online- und Auslandszahlungen – ähnlich wie bei einer Kreditkarte – trotzdem sicherzustellen, nutzen Sparkassen und Volksbanken nun Mastercard und Visa als Zusatzfunktion auf den Girocards, auch bekannt als EC-Karten. Die Sparkassen haben bereits damit begonnen, die Karten ihrer Kunden auszutauschen. Wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) mitteilte, sollen die Hälfte der Sparkassen-Girocards bis Ende 2024 eine Mastercard- oder Visa-Zusatzfunktion haben.

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Änderung bei der EC-Karte: Deshalb steigen die Kosten für Händler

Doch das hat Folgen: Für Händler komme es in Zukunft zu „immens“ hohen Transaktionskosten, wie Lasse Diener, Geschäftsführer des Zahlungsdienstleisters „bezahl.de“, auf Anfrage dieser Redaktion erklärt. Grundsätzlich sei es so, dass die Kartenanbieter aller Karten – also auch von Kreditkarten – Gebühren für jede Transaktion nehmen. Aber bei der Maestro-Karte falle diese Transaktionsgebühr „deutlich geringer“ aus als bei anderen Karten. „Wenn die Hälfte der Kunden eines Händlers bis jetzt also mit der Girokarte bezahlt hat und in Zukunft nun zur Kreditkarte wechselt, steigen die Gesamtkosten extrem“, sagt Diener.

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„Das betriff die Händler aller Branchen und lässt sich auch nicht vermeiden“, sagt Diener weiter. Besonders einschlägig seien die höheren Transaktionskosten in Bereichen, in denen die Zahlungen an und für sich hoch sind. Denn die Transaktionskosten würden, so der Geschäftsführer, prozentual berechnet werden. „Wenn ein Händler zum Beispiel eine Werkstattrechnung von 500 Euro ausstellt, und der Kunde – wie bisher so oft – mit Maestro, also EC-Karte, zahlt, fallen Transaktionskosten von circa 0,25 Prozent an, was in dem Fall 1,25 Euro wären. Wird die gleiche Rechnung von 500 Euro nun aber nicht mit EC-Karte, sondern mit Kreditkarte bezahlt, ist man schnell bei Transaktionsgebühren von mindestens eineinhalb Prozent, also bei 7,50 Euro statt 1,25 Euro“, erklärt der bezahl.de-Geschäftsführer.

Debit- und Girokarte: Das sind die Unterschiede

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    Die Durchschnittsgebühr bei Debitkarten sei nach einem Bericht des „ZDF“ nicht immer so hoch, sondern von Bank zu Bank unterschiedlich und lasse sich daher nicht exakt bestimmen. Aber laut einer Studie der Bundesbank in Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Institut des Handels EHI seien die Kosten pro Transaktion im Einzelhandel mit der Kreditkarte etwa dreimal so hoch wie mit der Girokarte. „Das ist dann schon ein Unterschied, der zu Buche schlägt, wenn ein Händler täglich viele solcher Transaktionen abwickelt“, sagt Diener.

    Was sind kostenfreie Kreditkarten?

    Kostenfreie Kreditkarten sind Kreditkarten, bei denen keine Jahresgebühr anfällt. Sie bieten die Möglichkeit, bargeldlos zu bezahlen und Geld abzuheben, ohne dass jährliche Kosten anfallen.

    Sind kostenfreie Kreditkarten wirklich komplett kostenlos?

    Ja, in der Regel fallen bei kostenfreien Kreditkarten keine Jahresgebühren an. Allerdings könnten dennoch Gebühren für bestimmte Dienstleistungen wie Geldabhebungen im Ausland, Ersatzkarten oder Ratenzahlungen anfallen. Es ist wichtig, die Gebührenordnung des jeweiligen Kartenanbieters zu überprüfen.

    Welche Vorteile bieten kostenfreie Kreditkarten?

    Kostenfreie Kreditkarten bieten viele Vorteile – dazu zählen:

    • Bargeldlose Zahlungen: Sie ermöglichen einfache und bequeme Einkäufe online und in Geschäften.
    • Weltweite Akzeptanz: Die meisten kostenfreien Kreditkarten werden international akzeptiert.
    • Geldabhebungen: Sie können an Geldautomaten Geld abheben.
    • Sicherheit: Kreditkarten bieten oft einen gewissen Schutz vor Betrug und Diebstahl.
    • Bonusprogramme: Einige Karten bieten Belohnungen wie Cashback oder Punkte für Einkäufe.

    Gibt es Einschränkungen bei kostenfreien Kreditkarten?

    Ja, es können Einschränkungen gelten. Zum Beispiel könnten Kreditlimits niedriger sein als bei kostenpflichtigen Karten. Auch könnten die angebotenen Bonusprogramme oder Versicherungsleistungen begrenzter sein.

    Worauf sollte ich bei der Auswahl einer kostenfreien Kreditkarte achten?

    • Gebühren: Überprüfen Sie, ob es versteckte Gebühren für bestimmte Dienstleistungen gibt.
    • Zusatzleistungen: Achten Sie auf eventuelle Versicherungen, Reisevorteile oder Bonusprogramme.
    • Akzeptanz: Stellen Sie sicher, dass die Karte international akzeptiert wird.
    • Kreditlimit: Prüfen Sie, ob das Kreditlimit Ihren Bedürfnissen entspricht.
    • Kundenservice: Informieren Sie sich über die Qualität des Kundenservice des Kartenanbieters.

    Gibt es Alternativen zu kostenfreien Kreditkarten?

    Ja, kostenpflichtige Kreditkarten bieten oft erweiterte Leistungen wie höhere Kreditlimits, umfassendere Versicherungsangebote und exklusive Bonusprogramme. Es kommt darauf an, welche Leistungen Ihnen wichtig sind und ob Sie bereit sind, dafür eine Jahresgebühr zu zahlen.

    Wie beantragt man eine kostenfreie Kreditkarte?

    Normalerweise können Sie online einen Antrag auf eine kostenfreie Kreditkarte bei der ausgewählten Bank oder dem Kartenanbieter stellen. Sie müssen oft persönliche und finanzielle Informationen angeben, um Ihre Bonität zu überprüfen.

    Was ist der Unterschied zwischen einer Debitkarte und einer Kreditkarte?

    Eine Debitkarte ist mit Ihrem Bankkonto verbunden und verwendet Ihr vorhandenes Guthaben, während eine Kreditkarte Kredit von der Bank leiht, den Sie später zurückzahlen müssen. Debitkarten verhindern, dass Sie Schulden ansammeln, während Kreditkarten Kreditmöglichkeiten bieten.

    Wie geht man verantwortungsvoll mit einer Kreditkarte um?

    • Pünktliche Zahlungen: Zahlen Sie Ihre Kreditkartenschulden immer pünktlich, um Zinsen zu vermeiden.
    • Kontrolle der Ausgaben: Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Abrechnungen, um Ausgaben im Auge zu behalten.
    • Kreditlimit beachten: Überschreiten Sie nicht Ihr Kreditlimit, um Strafen zu vermeiden.
    • Sicherheit: Geben Sie Ihre Kartendaten niemals an unbekannte Quellen weiter und melden Sie verlorene oder gestohlene Karten sofort.

    Was passiert, wenn Kreditkartenschulden nicht bezahlt werden können?

    Wenn Sie Ihre Kreditkartenschulden nicht rechtzeitig begleichen können, werden hohe Zinsen fällig, und Ihre Kreditwürdigkeit könnte negativ beeinflusst werden. Es ist ratsam, sich frühzeitig mit Ihrer Bank in Verbindung zu setzen und nach Lösungen zu suchen – wie beispielsweise Ratenzahlungen.

    Dass die Transaktionsgebühren für Händler in Zukunft steigen, habe auf den Verbraucher laut Diener zunächst keinen Einfluss. Denn inzwischen sei es nicht mehr zulässig, dass Privatkunden Gebühren für Zahlungsmittel leisten müssen. „Die Händler dürfen die Kosten jedenfalls nicht als solche, also als ‚Zahlungsgebühren‘, namentlich ausweisen. Aber ob sie das einpreisen, also zum Beispiel in Form von Verrechnungssätzen oder Arbeitsstunden einkalkulieren, ist nicht auszuschließen“, erklärt Diener. Denn was die Händler mit ihren Preisen machen, bleibe ihnen letztendlich selbst überlassen. Es ist also nicht auszuschließen, dass Verbraucher am Ende mehr zahlen.

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