Hermsdorf. Rauchentwicklung in den Räumen der Freien evangelischen Gemeinde – Kinder müssen nun erstmal andernorts betreut werden.

Weil die Dunst­abzugshaube in der Küche der Freien evangelischen Gemeinde (FeG) in der Heinrich-Heine-Straße in Hermsdorf in Brand geraten war, rückte am Sonnabend kurz nach 9 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Hermsdorf mit Löschzug und 15 Kameraden aus. „Wir sind genau 9 Uhr von der Reinigungskraft alarmiert worden, die im Gebäude sauber machen wollte“, sagte Einsatzleiter Marcel Gießhöfer.

Zu diesem Zeitpunkt habe er sich in einem Ausbildungs­lehrgang des Kreises zum Atemschutzgeräteträger befunden, an dem 24 Kameraden aus dem Saale-Holzland-Kreis teilnahmen. „Ich musste die Ausbildung verlassen, die während des Einsatzes ein bisschen runter­gefahren wurde, danach ging es aber weiter“, sagte er.

Als Marcel Gießhöfer und sein Team am Ort des Geschehens eintrafen, habe die Dunstabzugshaube schon nicht mehr gebrannt, allerdings sei das ganze Haus verraucht gewesen. Der Rauch sei unter anderem mit Hilfe eines Lüfters aus dem Gebäude entfernt worden. Die Einsatzkräfte haben das Haus nach weiteren Brandstellen und Personen abgesucht, einschließlich der Privatwohnung im oberen Geschoss. Auch dort musste gelüftet werden. Zu diesem Zeitpunkt sei die Mieterin nicht zu Hause gewesen. Verletzte habe es glücklicherweise nicht gegeben und auch keine weiteren Brandherde, sagte Gießhöfer. Nach Messung der Schadstoffkonzentration in der Raumluft konnte die Feuerwehr wieder abrücken. Am Nachmittag sei die Kriminalpolizei vor Ort gewesen, um die genaue Brand­ursache zu ermitteln.

Interieur durch Rauch mit Schadstoffen belastet

Weil seit Anfang September vergangenen Jahres 15 Jungen und Mädchen mit zwei Erzieherinnen der städtischen Kinder­tagesstätte „Pfiffikus“ in Hermsdorf in dem Gebäude der FeG untergebracht sind – wegen Platzmangels in ihrer Einrichtung in der Lessingstraße – wurden auch Bürgermeister Benny Hofmann (parteilos) und Kita-Leiterin Evelyn Hennig informiert. Beide waren vor Ort, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Es sei entschieden worden, dass die Kinder in dem Gebäude vorerst nicht betreut werden können.

„Das Problem ist, dass alle größeren Möbel, Kissen, Lebensmittel, Kinderkleidung und so weiter durch den Rauch mit Schadstoffen belastet sind“, sagte Marcel Gießhöfer. Die Kita-Leiterin habe noch am Sonnabend die Eltern angerufen, sagte der Bürgermeister. Für die Jungen und Mädchen, die am Montag nicht zu Hause betreut werden können, soll vorerst ein Platz in einer Kindereinrichtung gefunden werden.