Erfurt. Auf dem Domplatz in Erfurt solidarisierten sich Kundgebungsteilnehmer mit den Demonstranten in Hildburghausen.

In Erfurt haben am Samstagabend Demonstranten aus verschiedenen Orten Thüringens gegen Corona-Auflagen protestiert. Sie folgten einem Aufruf der Gruppen „Querdenken361“ und „Erfurt zeigt Gesicht“ unter dem Slogan „Thüringen steht zusammen“. Die Polizei zeigte auf dem Domplatz starke Präsenz, die Erfurter Beamten wurden von Kollegen aus Saalfeld, Nordhausen und Suhl, und der Thüringer Bereitschaftspolizei unterstützt. Ursprünglich hatten die Veranstalter eine Teilnahme von 250 Personen angemeldet, die erwartete Zahl dann in einen vierstelligen Bereich korrigiert. Am Ende nahmen laut Polizeischätzung rund 550 Menschen an der Kundgebung teil.

Viele von ihnen kamen mit Kerzen und Laternen, einige trugen Plakate, die sich gegen Corona-Impfungen und Bestimmungen des Infektionsschutzes richteten. Das war auch der Tenor der Wortmeldungen. Ein Redner solidarisierte sich unter lauter Zustimmung der Teilnehmer mit den Demonstranten in Hildburghausen, wo im bundesweiten Corona-Hotspot am vergangenen Mittwoch Menschen gegen die Corona-Bestimmungen auf die Straße gingen und dabei keinen Sicherheitsabstand wahrten. Man schicke Grüße nach Hildburghausen und sei stolz, was dort auf die Beine gestellt wurde, hieß es von der improvisierten Bühne.

Bei der Demonstration in Erfurt war das Tragen einer Maske nur für die Ordner verbindlich, den Teilnehmern wurden sie geraten, allerdings folgten viele dieser Empfehlung nicht. Die Veranstalter kündigten für den 12. Dezember eine weitere Demonstration an, zu der Teilnehmer aus ganz Thüringen erwartet werden. Die Demonstration endete nach einer Stunde ohne Zwischenfälle.

Dagegen kam es Freitagnacht in Erfurt zu einem Konflikt zwischen Polizei und einer Gruppe von ca. 25 alkoholisierten Personen, die ohne Sicherheitsabstand und Masken zusammenstanden. Nachdem sie sich weigerten die Auflagen zu erfüllen, kam es zu Handgreiflichkeiten, bei denen ein Polizeibeamter leicht verletzt wurde. Gegen einige laufen nun Anzeigen unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung.

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