Großbrand in Bothenheilingen hinterlässt Trümmerfeld: Schaden geht in die Millionen

Susan Voigt
| Lesedauer: 3 Minuten
Aus der Luft zeigt sich das ganze Ausmaß des Brandes im Ortskern von Bothenheilingen. Auch am Dienstag waren zahlreiche Einsatzkräfte im Einsatz, um wieder entfachte Flammen zu löschen.

Aus der Luft zeigt sich das ganze Ausmaß des Brandes im Ortskern von Bothenheilingen. Auch am Dienstag waren zahlreiche Einsatzkräfte im Einsatz, um wieder entfachte Flammen zu löschen.

Foto: Silvio Dietzel

Bothenheilingen.  Der Tag danach: Ein Großbrand hat in Bothenheilingen nur noch ein Trümmerfeld hinterlassen. Der Schaden ist für das ganze Dorf immens.

Der Großbrand am Montag im Ortskern von Bothenheilingen hat ein Trümmerfeld hinterlassen. Bis auf die Grundmauern ist der Vierseitenhof mit Tischlereiwerkstatt, Saal, Wohnhaus und mehreren Mietwohnungen niedergebrannt. Den Schaden beziffert die Polizei auf mehrere Millionen Euro. 15 Menschen haben ihr Zuhause verloren. Das Dorf steht unter Schock.

Nach aktuellem Ermittlungsstand verursachte eine Verpuffung in der Tischlerei das Feuer. Funkenflug soll dafür gesorgt haben, dass sich der Brand so schnell auf das gesamte Areal ausbreiten konnte. Alles deutet laut einer Polizeisprecherin darauf hin, dass auch das zweite Feuer in einer Scheune am Dorfanger durch Funkenflug entfacht wurde.

Etwa eineinhalb Stunden nach der Tischlerei fing auch die Scheune Feuer. Schnell griffen die Flammen auch auf das angrenzende Wohnhaus über. Ob es weiter bewohnt werden kann, muss noch geklärt werden.

Erst am Dienstagmorgen ist das Feuer gelöscht

Gegen 8.30 Uhr am Dienstagmorgen galt das Feuer als gelöscht. Die Einsatzkräfte kämpften über die ganze Nacht und bis in den Dienstagmorgen gegen die Flammen – immer wieder entzündeten sich Glutnester.

Unterstützung bekamen die zahlreichen Feuerwehrleute in der Nacht unter anderem vom Technischen Hilfswerk. Insgesamt sind am Montag laut Kreisbrandinspektor Florian Krieg über 300 Kräfte im Einsatz gewesen. Aus dem Unstrut-Hainich-Kreis wurden zunächst alle Feuerwehren alarmiert, die Drehleitern und Fahrzeuge mit großen Tanks zur Verfügung stellen konnten. Unterstützt wurden sie zudem von Feuerwehren aus den Landkreisen Nordhausen, Gotha, aus dem Kyffhäuserkreis, dem Eichsfeld und aus Erfurt.

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Große Probleme bereitete das Löschwasser. Die Versorgung durch das öffentliche Netz brach am Montag nach nur kurzer Zeit zusammen – 15 Minuten lang kamen die Löscharbeiten laut Florian Krieg komplett zum Erliegen. Hilfe kam von Landwirten und Unternehmen aus der Region. Auch Gartenteiche und Pools wurden angezapft.

Beschädigte Gasflasche wird in Wasserbecken gekühlt

Eine Gasflasche sorgte am Montagabend für weitere Probleme. Im zweiten Brandgebäude am Dorfanger fanden die Einsatzkräfte einen Behälter mit Acetylen, die durch den Brand beschädigt war und aus der bereits Gas austrat – es bestand akute Explosionsgefahr. Etwa 40 Menschen mussten evakuiert werden.

Die Flasche wurde zur Kühlung zunächst in einem Wasserbecken vor dem Haus zwischengelagert. Erst am Dienstagnachmittag konnten die Anwohner schließlich wieder in ihre Häuser zurückkehren, nachdem Experten Entwarnung gaben. Eine große Explosion sei nicht mehr zu erwarten.

Um sicher zu gehen, soll der Gasbehälter noch bis Mittwoch im Kühlbecken bleiben und dann abtransportiert werden. Der Bereich um das Becken wurde abgesperrt.

Landrat Harald Zanker (SPD) war auch am Dienstag noch einmal vor Ort und bedankte sich bei den Einsatzkräften. „Alle haben ihr Bestes gegeben und sind an ihre Leistungsgrenze gegangen”, sagte er. An diesem Tag sei alles Schlechte zusammengekommen. „Daraus müssen wir lernen“ so der Landrat.

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