Niederdorla. Eine wirklich Böse Überraschung gab es vor wenigen Tagen bei den Sanierungsarbeiten an der Talsperre Seebach: Bestand eine Gefahr für die Menschen im Unstrut-Hainich-Kreis?

Bereits seit Monaten läuft die Sanierung der Talsperre Seebach in der Nähe zu Niederdorla auf Touren.

Dort werden die maroden Staudämme ertüchtigt. Der Unterbau muss befestigt, frischer Asphalt aufgebracht werden. Wie Fernwasser-Sprecherin Anne Barthel informiert, hätten die Mitarbeiter der auf Stauanlagen spezialisierten Firma eine schwerwiegende Entdeckung gemacht. Der zum Vorschein gekommene Schichtenaufbau am Hauptdamm in Richtung Seebach entsprach nicht den Beschreibungen in den Bauunterlagen aus damaliger Zeit.

Dokumentationen geben nicht tatsächliche Arbeiten wieder

Schlimmer noch, die Vorgaben des technischen Regelwerks wurden über Jahrzehnte nicht eingehalten. Im Klartext: Die für die beiden Staudämme ausgefertigten Dokumentationen entsprechen absolut nicht den vor Jahren ausgeführten Arbeit. Bei der Thüringer Fernwasserversorgung habe man sofort reagiert und den kostspieligen Einbau einer zusätzlichen Schutzschicht veranlasst. Aber wie groß war die Gefahr für Menschen in der Region wirklich und wurde hier etwa unsauber gearbeitet?

Fernwassersprecherin Anne Barthel sagt ganz klar: „Nein, eine Gefahr für die Bevölkerung bestand zu keiner Zeit. Auch von unsauberem Arbeiten möchte ich nicht sprechen“. Dass Schichten bei Stauanlagen fehlen, sei häufiger festzustellen. Der damalige Zeitgeist sei ein anderer gewesen und man habe gebaut mit dem, was zur Verfügung stand. Das alles mit bestem Wissen zu dieser Zeit. Die Anforderungen an solche Bauten seien inzwischen enorm nach oben geschraubt worden. Außerdem gäbe es andauernd Kontrollen der Stauanlagenaufsicht. Erschwerend hinzu kam eine große Delle im Nebendamm der Stauanlage. Sie kam ebenfalls beim Abfräsen der Asphaltabdeckung zum Vorschein und werde nach Angaben von Sprecherin Anne Barthel derzeit aufwendig verfüllt. Ebenfalls wird am Nebendamm aktuell der neue mineralische Unterbau hergestellt. Die Dammkrone wurde bis auf die Deckschichten und die Anschlüsse an den Hängen bereits fertiggestellt.

Die Bauarbeiten liegen trotz der beiden unvorhersehbaren Entdeckungen laut Fernwasser-Sprecherin Barthel absolut in der Zeit. Mit einem Abschluss der Sanierung könne im Sommer dieses Jahres gerechnet werden. Bereits nachdem die Arbeiten am Hauptdamm fertiggestellt sind. Erfolgen die Abnahme und Einmessungen des neuen Bestandes. Anschließend werde das Wasser wieder eingestaut. So werde der Fischbestand des Mühlhäuser Anglervereins im Restwasserareal nicht länger als nötig strapaziert.

Fernwasser-Sprecherin Anne Barthe appelliert an Schaulustige und Touristen, die Baustelle nicht mit ihren Fahrzeugen zuzuparken. Für einen ungehinderten Bauablauf sei es absolut notwendig, die Zufahrten freizuhalten. Die Arbeiten am Nebendamm könnten von der Zufahrtsstraße zum Campingplatz gut gesehen und die am Hauptdamm vom Campingplatz Palumpa-Land recht gut beobachtet werden. Die Thüringer Fernwasserversorgung bittet dringend darum, die Baustelle nicht zu betreten.