Jena. Der Jahrmarkt im Monat Juni ist vorbei, die Kontroverse geht weiter. Wie haben erneut die Meinungen unserer Leser zusammengefasst. In der Kritik steht die Initiative Innenstadt, die den Markt in seiner jetzigen Form abschaffen will (unsere Zeitung berichtete) und sich auf eine Umfrage beruft. Der nächste Jahrmarkt findet übrigens vom 9. bis zum 12. Juni statt.

Der Jahrmarkt im Monat Juni ist vorbei, die Kontroverse geht weiter. Wie haben erneut die Meinungen unserer Leser zusammengefasst. In der Kritik steht die Initiative Innenstadt, die den Markt in seiner jetzigen Form abschaffen will (unsere Zeitung berichtete) und sich auf eine Umfrage beruft. Der nächste Jahrmarkt findet übrigens vom 9. bis zum 12. Juni statt.

1. Ich persönlich finde den Schlüpfermarkt zum Bummeln interessant. Es werden auch nützliche Dinge angeboten, die man in den Geschäften nicht findet. Außerdem verdienen Händler damit ihren Lebensunterhalt und liegen dem Staat nicht auf der Tasche, wie viele andere. Man sollte lieber die Bettler aus dem Stadtbild verbannen, sowie einige Straßenmusikanten, die eine Belästigung selbst zum Essen beim Italiener sind.

Christa Julich

2. Wenn ich das Marktgeschehen beobachte, sind es auch viele ältere Menschen die gerne in diesen Ständen rumkramen. Sicher spielt auch bei vielen Dingen das Finanzielle eine Rolle. Ich würde es auf jeden Fall nicht abwertend beurteilen.

Martina Langbein

3. Heute war ich wieder auf dem Markt und ich war begeistert von den vielen Ständen, auch mit Schlüpfern in der Innenstadt. Ich kann die Initiative Innenstadt nicht verstehen. Es waren viel mehr Leute in der Stadt als sonst. Wenn das nicht mehr ist, gibt es dort kein Leben mehr außer Fahrradfahrer die ein bald umfahren und keine Rücksicht auf Fußgänger nehmen. Wenn keine Parkplätze mehr da sind, kommen auch keine Autofahrer mehr zum Einkaufen. Die zwei Einkaufszentren können sie dann vergessen. Die wenigen Tage Kulturarena ist fast alles, was geboten wird. Es gibt dann keine Schausteller und andere Veranstaltungen mehr dort.

Günter Fischer

4. „Der sogenannte Schlüpfermarkt biete vor allem Ramsch.“ Werte Frau Jahn, da gehe ich einmal davon aus, dass Sie diesen Markt noch nicht besucht haben. Ich freue mich, diesen Markt monatlich besuchen zu können. Die Einzelhändler beklagen sich? Ja, wo sind sie denn, die Einzelhändler? Wo finde ich bei einem Rundgang CD, Korbwaren, Kunstblumen, Lederwaren, Schuhe, Unterwäsche, Handtücher, Bettwäsche, Gardinen, Obertrikotagen, Kinderbekleidung, Haushaltwaren et cetera? Sagen sie mir, wo man in der Innenstadt eine derartige Vielfalt an durchaus qualitativ hochwertigen und dazu preiswerten Artikeln bekommt? Der Markt sei ein Schandfleck? Diese Menschen, die in ihren Ständen bei Wind und Wetter ihre Waren anbieten, sind bewundernswert, und es ist diskriminierend, so über sie zu sprechen. Ich hoffe sehr, diese Marktstände bleiben uns noch sehr lange erhalten.

Liane Lange

5. Kaum ist die Wahl vorbei, da lassen unsere Stadtväter die Sau raus. Es ist mir unangenehm, in so einem Jargon zu schreiben, aber wie man in den Wald rein ruft, so schallt es heraus. Es geht um den Jahrmarkt. Ich zähle bereits 80 Jahre und kann mich noch an die Jahrmärkte nach dem Krieg erinnern. Sie fanden damals in der Straße am Planetarium statt und ich fand sie schon als Kind faszinierend. Was soll die ganze Bebauung des Eichplatzes. Kleine Läden können sich auf Dauer sowieso nicht halten. Das hat die Vergangenheit bewiesen. Wohnungen, die sich nur die Schönen und Reichen leisten können, brauchen wir auch nicht. Für ein richtig großes Kaufhaus hat Jena nicht den „Arsch in der Hose“. Der Jahrmarkt gehört einfach zu Jena es ist diskriminierend, wie über ihn geschrieben wird. Wo sollen die Jenenser und die vielen nach Jena kommenden Kunden einkaufen? Von einem Stadtteil in den nächsten fahren, oder wo? Auf dem Jahrmarkt findet man alles und wird noch nett beraten und bedient. Wo findet man so eine Auswahl an Gardinen und fachlicher Beratung? Was haben Sie eigentlich gegen den Verkauf von Unterwäsche, sprich Schlüpfer? Werden im Stadtrat keine Schlüpfer benötigt?

Ingeborg Meißner