Jena. Konzertkritik Frühlingsgala der Brass-Band „Blechklang“ mit besonderer Begrüßung

Bei den Galakonzerten der Brass-Band „Blechklang“ gab es schon so manche Überraschung, doch dieses Mal unter dem Motto „Russische Nächte“ (wir berichteten) wurde man ­bereits beim Betreten des Volkshauses mit russischen Liedern vom Verein MIG sowie lukullischen Köstlichkeiten empfangen. Alexander Richter hob den Taktstock, um sich dem Programm zur russischen Musiktradition zu widmen. Trompetensignale eröffneten den Einzug der Adligen aus der Ballettoper „Mlada“ von Rimski-Korsakow.

Es folgten Stücke von Tschaikowski, unter anderem ein Nocturne mit Rafael Dia Mendes auf dem Euphonium, eine Romanze von Schostakowitsch sowie „How fair this place“ von Rachmaninow mit Misaki Fukushima als Solistin auf dem Sopran-Kornett. Die bekannten Polowetzer Tänze von Alexander Borodin beendeten den ersten Teil im vertrauten Sound, von Thomas Rothhard in bewährter Weise moderiert. Was dann im zweiten Teil folgte, dazu brauchte man keinen Moderator: schauspielerische Handlungen und Musik mussten optisch und akustisch harmonierend übereinstimmen bei „Call of the Cossacks“, arrangiert von Peter Graham.

Es war eine Jenaer Inszenierung für die Teilnahme am Wettbewerb „Entertainment“ am 1. Juni in Osnabrück. Köstlich, was da zum Teil maskiert in Szene ging, allein der Gang zur Bühne aus dem Saal mit Roller oder auf Handwagen, dann das Geschehen auf dem Podium mit Rivalitäten der Solisten, einem manchmal hinters Licht geführten Dirigenten in fünf Nummern. Anschließend die Träumerei, der „Feuertanz“ als Höhepunkt in der Mitte und nach Doyles Klage abschließend ein Hochzeitsfest.

Das Ganze von Oliver Jahn inszeniert und von Alexander Richter – diesmal mit Schnauzbart – präzise dirigiert. Daumendrücken für die Teilnahme am Wettbewerb mit diesem Beitrag.