Leutenberg. Leutenberger CDU enttäuscht von Ergebnis

Im Stadtrat von Leutenberg gibt es eine neue stärkste Fraktion – die Freien Wähler. Mit fünf Vertretern – eine mehr als bisher – liegen sie nun vor der bislang führenden CDU, die nur noch vier Vertreter entsendet, während FDP (drei Sitze), Linke (ein Sitz) und die Freiwillige Feuerwehr Steinsdorf (ein Sitz) ihre Mandatszahlen hielten.

„Wir freuen uns riesig“, sagte Hans Leeder, der die Freie-Wähler-Liste angeführt hatte. Man habe nicht nur einen Sitz mehr gewonnen, sondern auch die „richtigen Kandidaten“ in den neuen Stadtrat gebracht. Das dürfte wohl auch Bürgermeister Robert Geheeb einschließen, der auf Listenplatz fünf aufgestellt worden war und absehbar dort Platz für einen anderen Bewerber der Freien Wähler machen wird. Geheebs Kandidatur sei sicherlich das Zünglein an der Waage gewesen, um stärkste Fraktion zu werden, räumte Leeder ein.

Erfreulich sei aber auch, dass man drei Ortsteilbürgermeister stelle, sodass man insgesamt viel offensiver das politische Geschäft angehen könne. Es sei wichtig, nun eigene Initiativen und Forderungen stärker einbringen zu können, ohne von vornherein auf Verbündete im Stadtrat angewiesen zu sein. Gleichwohl würden die Freien Wähler auch künftig um konstruktive Zusammenarbeit und sachdienliche Kompromisse im Stadtrat bemüht sein, betonte Leeder.

Im alten Stadtrat hatte seine Fraktion vielfach mit der FDP-Fraktion kooperiert, nachdem eine Einbindung der Abgeordneten von der Freiwilligen Feuerwehr Steinsdorf in die Fraktion nicht so recht funktioniert hatte. „Wir bleiben bei unserer Politik, konkrete Projekte in möglichst allen Ortsteilen voranzubringen“, erklärte Leeder, der noch offen ließ, ob die Fraktion den Posten des Ersten Beigeordneten beanspruchen wird.

Merklich enttäuscht äußerte sich CDU-Spitzenkandidat Ronny Nichterlein: „Ich hatte mit Einbußen gerechnet, aber nicht in diesem Ausmaß.“ Es sei schon hart, wegen lediglich etwa 25 fehlender Stimmen auf den zweiten Platz im Stadtrat verwiesen zu werden. Auch Hoffnungen, mit einer verstärkten Steinsdorf-Vertretung einen Verbündeten zu finden, hätten sich zerschlagen.

Aus Nichterleins Sicht hat „ganz klar“ die Scheinkandidatur Geheebs den Freien Wählern zum Sieg verholfen, denn der habe mit über 330 Stimmen mit Abstand die stärkste Zustimmung eingesammelt. Gleichwohl werde die CDU auch künftig für sachlichen Dialog und Kompromissfindung stehen. Dabei müsse es auch darum gehen, die Arbeit im Stadtrat transparenter und interessanter für die Bürger zu machen, findet Nichterlein. So sei zum Beispiel zu überlegen, Sitzungen wichtiger Ausschüsse, die ohnehin von vielen Stadtratsmitgliedern besucht würden, gleich zu öffentlichen Sitzungen des Stadtrats zu machen. (jv)

Mitglieder des Stadtrats Leutenberg

Freie Wählergemeinschaft Leutenberg: Hans Leeder, Wolfgang Stüwe, Matthias Klaenhardt, Robert Geheeb, Ines Siegl

CDU: Ronny Nichterlein, David Rachow, Beate Friedrich, Andreas Möckel

FDP: Helga Zapf, Andre Scheller, Elke Wolfgram

Freiwillige Feuerwehr Steinsdorf: Carola Trautsch

Die Linke / Leutenberg sozial: Martin Müller

Ortsteilbürgermeister

Dorfilm: Ines Siegl (Freie Wähler)

Herschdorf: Hans Leeder (Freie Wähler)

Hirzbach: Matthias Wiefel (FDP)

Kleingeschwenda: Matthias Kohl

Landsendorf: Bärbel Reichenbächer

Munschwitz: Marco Rabold

Schweinbach: Silke Wolf (Freie Wähler)

Steinsdorf: Michael Hölzer (CDU)