Rothenacker. Dorf- und Museumsfest mit vielen Höhepunkten. Vier Bands bestritten Oldie- und Beatnacht. Premiere für Handwerker- und Ideenmarkt

Bei schönstem Sonnenschein feierten die „Rothenäckerer“ ihr Dorf- und Museumsfest. Sonntagnachmittag schaute manch einer zwar zweifelnd gen Himmel, doch der Regen kam erst am späteren Abend. Vorsorglich hatten die Dorfbewohner das Festzelt mit Rindenmulch ausgelegt, weil es die Tage vor dem Fest immer wieder regnete und auch die Temperaturen zu wünschen übrig ließen. Doch wie ein Wunder herrschte an allen drei Tagen, von letzten Freitag bis zum Sonntag, eitel Sonnenschein.

Da es für viele Leute eines der wohl ersten Feste der Saison war, strömten die Besucher in Scharen ins kleine Dorf, welches bekannt ist durch den gelehrten Bauern. Dort im Museum hatte Familie Müller wieder den alten Ofen angeschürt, um Zwiebel- und Kräuterbrote auszubacken. Mit dem Schieber, so wie es einst üblich war, wurden die Brote nach der Backzeit herausgezogen. Sie waren so begehrt ob ihres besonderes Geschmackes, dass nicht jeder Interessierte eines zum Kauf abbekam.

Premiere feierte der kleine Handwerker- und Ideenmarkt, der so recht zum Fest am Sonntag passte. Auf dem Areal des neu angelegten Parks gleich gegenüber des Festgeschehens präsentierten Händler aus der Region lauter schöne Sachen. Stellmacher Hellfried Bäß aus Mühltroff bot hölzerne Kuchendeckel sowie bunte Futter- und Nistkästen zum Kauf an. Gerne blieben die Leute da stehen. Dass eher mehr geschaut als gekauft werde, stellte Angela Stölzel aus Bernsgrün fest. Sie hatte lauter schöne Kindersachen, alles selbst gemacht, dabei. Ein Stück weiter gab es leckeren Eierlikör in Nuancen wie Vanille und Kaffee zu probieren. Aus Heu gefertigte Hühner waren ein echter Hingucker, genauso wie ausgefallene Naturkosmetik und schöne Geschenkartikel und Literatur der Bücherstube Gefell. Bei Petra Fritsche sowie Susann und André Eichhorn aus Rothenacker gab es handgefertigte Dinge zu kaufen.

Die kleinen Leute unter den Gästen zog es zum Spielplatz und natürlich zum Kinderfest mit Hüpfburg, Kinderquadfahren und anderen Spielen. Wer wollte, konnte eine Runde hoch oben auf einem Pferd sitzend drehen.

Im Festzelt spielte am Sonntagnachmittag die Musik. Die Wisentataler sorgten für Schwung und gute Laune. Junge Mädels aus dem Ort servierten den Besuchern an den Tischen Kaffee und Kuchen sowie kalte Getränke. Der Kuchen der Rothenäckerer Frauen war beliebt. „Wir haben 32 Kuchen gebacken“, sprach Karin Eichhorn für die Dorffrauen.

Viele Leute wollten auch Sonntag früh den Gottesdienst im Zelt und den Frühschoppen erleben. „Die ersten Besucher waren schon halb zehn früh da“, resümierte Kerstin Zapf vom veranstaltenden Kulturverein. Auf etwa 500 Besucher schätzte man die Zahl bis zum Nachmittag. Zauberhaft waren die Tänze der Ballettschule Oberland von Kristin Pätz aus Göttengrün anzusehen. Als kleine Piraten schwirrten die Tänzerinnen über die Bühne. Dann entführten die Mädchen ihr Publikum tänzerisch nach Afrika.

Der Samstagabend hatte alle Junggebliebenen zur obligatorischen Oldie- und Beatnacht mit den Micados, Studio 64, Peter Klostermann und Band sowie Mo‘ Malone nach Rothenacker ins Festzelt gelockt, während der Freitag den Jugendlichen vorbehalten war.