Stadtroda. Kreisjugendfeuerwehrwart Stephan Sachse verweist auf Delegiertentag in Stadtroda auf 44 neue Mitglieder und zwei Neugründungen.

„Ich wünsche Euch möglichst viele Schwierigkeiten!“ Mit diesen Worten überraschte und schockte Kreisjugendfeuerwehrwart Stephan Sachse am Sonnabend zum Delegiertentag der Kreisjugendfeuerwehr Saale-Holzland die Delegierten im Feuerwehrgerätehaus in Stadtroda.

Wenige Sätze später klärte er indes auf, wie er den Satz meinte. Natürlich, so Sachse, wünsche er jedem Einzelnen das Beste. „Aber was ist das Beste?“ Sei es das Beste, wenn man wie in einem Schlaraffenland lebe und man täglich alles erhalte, was man begehrt? Oder sei es nicht besser, bewusst und freiwillig Verantwortung für sich selbst und für Kinder und Jugendliche zu übernehmen? Denn mit jeder überwundenen Schwierigkeit, so der Kreisjugendfeuerwehrwart, wachse die eigene Persönlichkeit, mache ein gelöstes Problem einen selber stärker. „Der Preis der Größe heißt Verantwortung!“ Man könne viel gemeinsam erreichen, allein oder in der Gruppe. Aber, das gab Sachse den anwesenden Jugendwarten mit auf den Weg, man müsse immer daran denken, dass persönliche Streitigkeiten, Rücksichtslosigkeit, Übereifer oder geringe Einsatzbereitschaft die Gemeinschaft und damit die Feuerwehr zerstören könnten. Deshalb stehe man immer wieder vor neuen Schwierigkeiten, die es zu lösen gelte.

Dass man im Bereich der Nachwuchsarbeit bei den freiwilligen Feuerwehren im Saale-Holzland offensichtlich vieles richtig und wenig falsch macht, dies zeigen die aktuellen Zahlen der Mitgliederentwicklung. So waren zum Stichtag 31. Dezember 2018 in der Kreisjugendfeuerwehr 524 Mädchen und Jungen organisiert. „Dies ist ein Plus von 44 Jugendfeuerwehrleuten“, betonte Sachse. Umso bemerkenswerter sei, dass gleichzeitig 40 Mitglieder der Jugendwehren in die aktiven Einsatzabteilungen übernommen wurden.

Einen Grund für den Aufwind bei den Jugendwehren sieht Sachse neben der guten Arbeit der 112 Jugendwarte, Jugendgruppenleiter und Betreuer auch in der Gründung von Jugendfeuerwehren in den Orten Bibra und Milda.

Landrat Andreas Heller (CDU) würdigte als Gast das außerordentliche Engagement der Wehren vor Ort für den Nachwuchs. „Feuerwehr ist eine Pflichtaufgabe.“ Die gute Nachwuchsarbeit sichere, dass die Pflichtaufgabe auch in Zukunft zuverlässig erfüllt werden könne. Heller, der unter anderem mehrere tausend Euro vom Kreistag genehmigte Zuweisungen für die Jugendwehren in der Tasche hatte, warnte in seiner Rede davor, die ohnehin knappe Zeit der Feuerwehrleute mit unsinnigen Aktionen zu stehlen. Man müsse nicht jeden Karpfen retten oder jede Katze vom Baum holen. Wenn mal eine Katze im Baum sei, dann komme die schon wieder runter, wenn sie Hunger habe. „Ich komm‘ vom Dorf.“ Manches regele sich von allein, man sei auch nicht in Jena, wo wegen allerlei Sachen die Feuerwehr zur Rettung gerufen werde.