Triptis. Neuer Triptiser Stadtrat hat seine Arbeit aufgenommen und schafft in Sachfragen durchweg einstimmige Beschlüsse

Karsten Tittel (Freie Wähler) ist der neue stellvertretende Bürgermeister von Triptis. Der neue Triptiser Stadtrat hat ihm am Donnerstagabend mit 9 von 16 möglichen Stimmen in dieses kommunalpolitische Ehrenamt gewählt. Im Zweikampf hatte sich Tittel gegen Sven Wagner (Feuerwehr) durch­gesetzt, der in geheimer Wahl die übrigen 7 Stimmen erhielt.

Tittel wurde von Berthold Steffen (Freie Wähler) für die Funktion des Beigeordneten von Bürgermeister Peter Orosz (Feuerwehr) vorgeschlagen, Wagner von Manfred Staps (Feuerwehr). Orosz hatte in diesem Wettbewerb keinerlei Partei ergriffen.

Alt- und Ehrenbürgermeister Berthold Steffen hatte für Karsten Tittel unter anderem mit dem Hinweis plädiert, dass dessen Firma ja am Triptiser Markt ansässig ist, er also schnell mal ins Rathaus rüberlaufen könne, wenn etwas sei. Der neue Beigeordnete betreibt hauptberuflich ein Reisebüro, außerdem ist er einer der bekanntesten Aktiven des Triptiser Faschings.

Tittel folgt Wolfgang Müller im Amt, der seit 2014 unter den Bürgermeistern Steffen und Orosz deren Stellvertreter war. Seit 1990 waren noch Roland Martini (1990-1994), Rainer Haberzettl (1994-1999), Christine Weber (1999-2009) und Jens Fiedler (2009-2014) Beigeordnete in Triptis. Tittel, 55, ist für die Zeit bis 2024 gewählt.

Vor der Wahl seines Stellvertreters hatte Orosz alle frisch gewählten Stadräte – bis auf einen, der entschuldigt fehlte – nach­einander per Handschlag im fünfjährigen Amt verpflichtet. Unter anderem schärfte er den kommunalen Parlamentariern ein, dass Vertrauliches aus den nicht öffentlichen Sitzungen auch vertraulich bleiben sollte.

Als Allererstes bestätigte der neue Stadtrat seine Geschäftsordnung, in welcher aufgezählt ist, was die kommunalen Par­lamentarier dürfen und was nicht. Dem Dokument zufolge, bleibt es in Triptis dabei, dass der Bürgermeister zugleich Stadtratsvorsitzender ist.

Mit einem weiteren Beschluss bestätigte der fünf Fraktionen und ein fraktionsloses Mitglied (Peter Zacharias, SPD) umfassende Stadtrat die künftige Zusammensetzung seiner vier Ausschüsse. Die gewisse Zersplitterung des kommunalen Parlamentes führt dazu, dass lediglich die Freien Wähler (fünf Stadträte) und die Feuerwehr (vier Stadträte plus Bürgermeister) in allen Gremien unterhalb des Plenums mit stimm- und sitzberechtigten Mitgliedern vertreten sein werden. Die Linke ist aus dem Finanzausschuss rausgeflogen, die AfD im Kultur-, Tourismus- und Sozialausschuss nicht dabei, der FC Chemie bei Bau und Umwelt außen vor. Die SPD gehört lediglich dem Kulturausschuss an. Die Ausschuss-Sitze sollen am 9. Juli namentlich zugeordnet werden.

„Ich wünsche mir ein faires Miteinander“, hatte Orosz den Stadträten in seiner Willkommensrede ans Herz gelegt. Es könne eigentlich gar nicht zu großen Differenzen kommen, weil sich die Wahlprogramme der drei Par­teien und drei Wählergemeinschaften im kommunalen Parlament ja sehr ähnlich seien. Am Ende der anderthalbstündigen Sitzung, in der neben Formalien auch zwei dringende Angelegenheiten beschlossen wurden, stellte Orosz mehr oder weniger überrascht fest, dass sämtliche Sachentscheidungen einstimmig waren. „So wünscht man sich das“, sagte der Bürgermeister. Er wusste aber auch: „Das wird nicht immer so sein.“

Der Beigeordnete wird für seinen Aufwand mit 202 Euro pro Monat entschädigt. Die Leistung der kommunalen Parlamentarier wird pauschal mit 26 Euro pro Stadtrats- oder Stadtratsausschuss-Sitzung vergütet, egal wie lange diese Beratungen dauern.