Greiz/Hohenleuben. Häftlinge lesen ihre eigenen Geschichten vor. Buch erfreut sich bisher großem Zuspruch

In der Greizer Bibliothek und auf der Leipziger Buchmesse wurde das von der Greizer Bibliotheksleiterin Corina Gutmann herausgegebene Buch „Kopfkino – Geschichten aus dem Knast“ bereits vorgestellt. Nun war der Ort dran, in dem die meisten der im Werk versammelten Geschichten eigentlich entstanden waren: die Justizvollzugsanstalt (JVA) Hohenleuben.

Dort waren die Erzählungen zum größten Teil innerhalb von 40 bis 50 Workshop-Stunden an fünf Wochenenden Ende 2018 mit den Häftlingen entstanden, einen Teil hatten sie dann auch in den Zellen fertig- oder weitergeschrieben.

Entstanden sind so sehr persönliche Texte, die zum Teil biografisch etwa das Leben im Gefängnis oder den persönlichen Weg der Häftlinge behandeln. Geschrieben sind die Texte zumeist unter Pseudonym, was aber nichts an der Authentizität ändert.

Deswegen war es auch nur passend, dass es den Häftlingen vorbehalten blieb, den anwesenden Mitgefangenen einen Großteil ihrer Texte vorzustellen, nachdem Gutmann und die JVA-Beamte Anke Hartmann eine kleine erklärende Einführung gegeben hatten.

Das Buch, das in der Edition Outbird erscheint, laufe bisher sehr gut, so Gutmann. Nach der Vorstellung in Bibliothek Greiz und in Leipzig habe es viele Nachfragen gegeben, was sie sehr freue.