Mühlhausen. Die 145. Mühlhäuser Kirmes ist jetzt vorbei. Am Samstag wurde sie zu Grabe getragen. Warum in der Kirmesgemeinde Zöllnersgasse sogar echte Tränen flossen.
Die 145. Mühlhäuser Kirmes ist Geschichte. Mit Wehklagen und Trommelschlägen wurde das Stadtfest am Samstag zu Grabe getragen. In der Kirmesgemeinde Zöllnersgasse flossen sogar echte Tränen, nachdem der Sarg durch die Straßen getragen wurde. Denn Rainer Mülverstedt gibt nach 21 Jahren das Amt als Kirmesbürgermeister aus gesundheitlichen Gründen ab.
Auch Hans-Jürgen Fischer nimmt Abschied aus den Vorstandsreihen der Kirmesgemeinde Zöllnersgasse. 51 Jahre war er dabei. Er scheidet ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen aus. „1971 hat man mir einen Stift in die Hand gegeben und gesagt, du kriegst das hin“, blickte er zurück.
Nach zehn feuchtfröhlichen Tagen ist nun das größte Volksfest der Region zu Ende gegangen. Der Kirmes-Oberbürgermeister Steffen Gretsch meinte: „Die Mühlhäuser haben das Feiern und die Kirmesgemeinden das Organisieren nicht verlernt.“ Was ihn am meisten gefreut habe, seien die vielen glücklichen Gesichter gewesen, in die er geschaut habe, die vielleicht noch ein bisschen glücklicher waren als sonst.
Stadt dankt Schaustellern für kostenfreie Aktion
„Die Kirmes hat meine Erwartungen übertroffen“, meinte auch Oberbürgermeister Johannes Bruns (SPD). Es sei ein wunderschönes und friedliches Fest gewesen mit viel Engagement. Die Sorge sei gewesen, ob nach der Pause in der Pandemie die Ehrenamtlichen wieder zurückkommen. „Es war als ob die drei Corona-Jahre nicht gewesen wären“, sagte er.
Die Stadt dankt auch den Schaustellern für die kostenfreie Aktion für Menschen mit Beeinträchtigung. Eine Vielzahl von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Handicap konnte die Angebote auf dem Festplatz Blobach gratis nutzen. Die Schausteller passten sogar einige speziell an die Bedürfnisse an, so wurde etwa bei sehr rasanten Fahrgeschäften die Geschwindigkeit reduziert.
Auch Michael Bang, Vorsitzender vom Schaustellerfachverband Thüringen, der auf dem Festplatz mit seinem Kinderkarussell stand, zog für seine Branche eine positive Kirmesbilanz. „Und die Menschen waren dankbar, dass es wieder einen Rummel gab.“
In der Kirmesgemeinde Zöllnersgasse wird am 26. November ein neuer Vorstand gewählt. Mülverstedt und Fischer, die nun ausscheiden, sollen dann ihre Freizeit genießen. Sie bekamen jeweils Gutscheine im Wert von 300 Euro von ihrer Gemeinde. Mülverstedt für Reisen und Fischer einen für den Baumarkt, damit er werkeln kann.