Lyrik und Poesie: Pseudophilosophen stellen sich im Kultürmchen am Sonnabend vor

Jördis Bachmann
| Lesedauer: 2 Minuten
Die Pseudophilosophen in Budapest: Was sie erarbeitet haben, präsentieren sie beim Kultürmchen. Foto: Pseudophilosophen

Die Pseudophilosophen in Budapest: Was sie erarbeitet haben, präsentieren sie beim Kultürmchen. Foto: Pseudophilosophen

Foto: zgt

Jena  Schülergruppe stellt ihr kreatives Hobby vor

Im Sommer 2015 entschied sich eine elfköpfige Gruppe von Jugendlichen aus der Kooperativen Gesamtschule "Adolf Reichwein" (KGS) ihr gemeinsames kreatives Hobby – das Schreiben – bei einem Poetry Slam im Jugendzentrum Polaris der Öffentlichkeit zu präsentieren. Erstmals erfuhren sie positive Rückmeldungen auf ihre lyrischen und poetischen Werke. Aus dieser Erfahrung gründete sich die Gruppe "Pseudophilosophen", die seither einmal wöchentlich zusammenkommt. Nicht nur, um zu schreiben.

Was die jungen "Pseudophilosophen", die Unterstützung bei ihrer Lehrerin Anna Möller und dem freien Theaterpädagogen Maik Pevestorff von der Freien Bühne Jena fanden. Unter dem großen Thema "Identitäten" setzen sich die Oberstufenschüler ein Jahr künstlerisch und literarisch mit allem auseinander, was Identität bedeutet. Über Fotografie, bildende Kunst, Videoperformance, Lyrik und Prosa näherten sie sich den unendlichen Facetten von Identität an – der eigenen und der fremden.

Durch die Förderung des Lokalen Aktionsplans, der ECO Schulstiftung Jena, des Fonds Jugendarbeit-Jugendsozialarbeit und des Vereins zur Förderung der KGS Jena wurde den Jugendlichen eine fünftägige Fahrt nach Budapest ermöglicht, wo sie die Universität besuchten und an Germanistik-Seminaren teilnehmen durften. "Ein Germanistik-Professor sprach mit uns persönlich über unsere Texte. Das war eine tolle Erfahrung für uns", sagt die 18-jährige Hanna Werner.

Was im vergangenen Jahr entstanden ist, möchten die Jugendlichen nun präsentieren. Heute Abend um 19 Uhr ist die erste Vorstellung beim "Kultürmchen" im Pulverturm zu sehen. Am Donnerstag wurde der kulturelle Weihnachtskalender "Kultürmchen" eröffnet. Bereits seit mehreren Jahren organisiert die Freie Bühne diese Weihnachtsüberraschungen direkt über dem Johannistor. Bis zum 24. Dezember öffnet sich jeden Abend das Türchen im Türmchen und bringt eine neue kulturelle Überraschung hervor – jeweils 19, 20 und 21 Uhr für eine halbe Stunde. Konzerte, Ausstellungen, Lesungen, Theater und jeden Sonntag zusätzlich um 16 Uhr eine "Kinderüberraschung".

"Eigentlich darf vorher nicht verraten werden, was hinter der Tür des Türmchens wartet, sonst wäre es ja kein Weihnachtskalender", sagt Theaterpädagoge Maik Pevestorff. "Aber bei den Pseudophilosophen machen wir eine Ausnahme." Heute sowie am Montag, 5. und am Dienstag, 6. Dezember, jeweils 19, 20 und 21 Uhr stellen sie ihre Arbeiten vor. Zu sehen sein wird unter anderem die Videopräsentation eines Interviews mit einem Jenaer Transvestiten sowie fotografische und lyrische Arbeiten.

"Auch wenn die meisten von uns Abitur machen, wünschen wir uns, dass die Gruppe weiterbesteht und wir Neuzugänge bekommen", sagt Hanna Werner.