Saalfeld-Rudolstadt. Naturschutzbund will Positionierungen zu Pumpspeicherwerk, Schweinemastanlage, Windpark und Folienfabrik

Der Naturschutzbund Saalfeld-Rudolstadt (Nabu) hat insgesamt sieben Fragen an die Parteien und Wählervereinigungen für die Kommunalwahlen 2019 im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt verschickt. Dies teilte Nabu-Kreischef Rainer Hämmerling der OTZ mit. So will der Nabu wissen, wie die Kandidaten zum geplanten Pumpspeicherkraftwerk Leutenberg/Probstzella stehen. Dem Nabu zufolge sei der Standort für ein Pumpspeicherkraftwerk zwischen Schweinbach und Unterloquitz ungeeignet. Das Wasser des anzustauenden Schweinbachs reiche nicht aus. Zudem: „Große Unwägbarkeiten bestehen wegen des dortigen Altbergbaus.“

Ferner will der Nabu wissen, wie sich die Kandidaten zur geplanten Ansiedlung einer Plastikfolienfabrik in Saalfeld positionieren. Da die überaus große Fabrikhalle Kaltluftschneisen störe und so das Stadtklima verschlechtere, lehnt der Nabu die Folienfabrik ab. Auch zur Erweiterung des Windparks bei Treppendorf ist der Nabu neugierig auf die Darstellungen der Parteien und Wählervereinigungen. Er selbst lehnt die Erweiterung ab mit Verweis auf „ein sehr hohes Tötungsrisiko für Rotmilan, Uhu, Wiesenweihe, Schwarzstorch, Baumfalke und Zugvögel“. Zudem fragt der Nabu in Sachen Schweinezuchtanlage „RemPig“ in Remda-Teichel: „Welche Aktivitäten werden Sie unternehmen, damit gesetzeskonforme Verhältnisse hergestellt werden und RemPiG mit einer Nachrüstung seiner Abluftreinigung für die Bestandsanlage beauflagt wird? Wie positionieren Sie sich zu der erwogenen Erweiterung der Schweinezuchtanlage RemPiG?“

Die weiteren Fragen des Nabu: „Wie wollen Sie in Ihrem kommunalen Einflussbereich dem Flächenverbrauch und der ungebremsten Versieglung von Böden entgegen wirken?“ Und: „Welche Handlungsmöglichkeiten sehen Sie im kommunalen Bereich in der kommenden Wahlperiode, um den Insektenschwund in unserer Region umzukehren?“ Sowie: „Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um die Begrünung mit Bäumen, Gehölzbeständen und Grünflächen in den Städten und Gemeinden zu erhalten und zu fördern?“ Hämmerling zufolge hat der Nabu um eine Beantwortung der Fragen bis zum 12. Mai 2019 gebeten. (gb)