Graitschen/Hermsdorf. Leitung wird verlegt, ohne einen Graben auszuheben. Bauarbeiten in Gniebsdorf sollen bald ausgeschrieben werden.

Der trockene Sommer 2018 hat nicht nur in der Landwirtschaft Auswirkungen gehabt. Wegen des Wetters sind auch der Trinkwasserverbrauch und damit das Schmutzwasseraufkommen gestiegen. Trotz leicht rückläufiger Einwohnerzahl stieg der Verbrauch beim Abwasserzweckverband Gleistal (AZV) um etwa 4 Prozent auf 125.000 Kubikmeter im Jahr 2018. Das bestätigte Verbandsgeschäftsführer Steffen Rothe auf Nachfrage unserer Zeitung nach der Verbandsversammlung am Dienstagabend in Graitschen.

Ein Prüfer der Firma PricewaterhouseCoopers (PWC) bescheinigte dem Verband, 2018 ordentlich gearbeitet zu haben. 272.000 Euro hat der AZV 2018 investiert – unter anderem in den Rechen der Kläranlage bei Graitschen und eine Abwasserdruckleitung. Tatsächlich war mehr geplant.

Ein Graben wird nicht ausgehoben

Das ist nun auf dieses Jahr verschoben worden – 300.000 Euro Kredit sind ins neue Jahr verschoben, die gleiche Summe darf Verbandsvorsitzender Erhard Kunze nach Beschluss der Versammlung vom Dienstag noch einmal leihen, um zum Beispiel den Anschluss der Gemeinde Nausnitz an die zentrale Kläranlage in Graitschen zu vollenden. „Die Baupreise werden derzeit ja höher und nicht niedriger“, so Kunze. Die Leitung von Nausnitz bei Bürgel zur Hauptleitung wird dabei im sogenannten Spülbohrverfahren in den Boden gebracht. „Grabenlos“, wie Rothe betont. Derzeit ist die Bauzeit bis November geplant. „Derzeit scheint denkbar, dass wir eher fertig werden.“ Der Verband hat im Jahr 2018 zudem das erste Mal Einnahmen aus Oberflächenwasser erzielt. 66.000 Euro wurden insgesamt erlöst für Wasser, das in der Regel als Regen fällt und durch Kanäle des AZV abgeleitet wird. 75 Prozent davon kommen von den Mitgliedsgemeinden, 25 Prozent entfallen auf Kreis-, Landes- und Bundesstraßen – zahlen müssen also auch Kreis, Land und Bund.

Erneuerung von Kanälen und Straßenoberfläche

Die Planungen für die Erneuerung von Kanalisation und Straße Am Alten Kammergut im Bürgeler Ortsteil Gniebsdorf liefen derzeit, sagte Geschäftsführer Rothe. Die Ausschreibungen der Bauleistungen stünden bevor.

Zusammen mit dem Zweckverband Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung Eisenberg (ZWE) und der Stadt Bürgel will man Abwasserleitungen, Trinkwasserleitungen und die Straßenoberfläche auf Vordermann bringen. Auch dafür könnten Mittel aus dem neuerlichen Kredit zum Einsatz kommen.

Einen kleinen Gewinn – 5000 Euro – hat der Verband zwar im vergangenen Jahr gemacht. Für große Investitionen wie die anstehenden reichen derlei Mittel allerdings nicht aus.