Berlin. . In Deutschland heiraten wieder deutlich mehr Menschen. Für Gäste stellt sich die Frage: Wie viel Geld gibt man als Hochzeitsgeschenk?

Corona hat die Zahl der Eheschließungen auf ein Rekordtief fallen lassen. Kaum jemand wollte offenbar während der Pandemie heiraten und so auf eine Hochzeitsfeier oder die Anwesenheit der Trauzeugen verzichten. Seit Ende der Pandemie steigen die Zahlen jedoch wieder. Und besonders von Frühling bis Herbst ist Hochzeitssaison.

Für Gäste bedeutet das häufig: Leckeres Essen, eine Menge zu trinken und im besten Fall eine gute Party – allerdings bringt so eine Hochzeit auch Pflichten mit sich. Ein Geschenk an das Brautpaar gehört meist dazu. Und da sich viele Brautpaare im Anschluss an die Feierlichkeiten in die Flitterwochen stürzen, bedeutet das: Sie brauchen Geld. Doch wie viel Geld schenkt man dem Brautpaar als Hochzeitsgeschenk?

Sarah Linow, Wedding Plannering und Betreiberin einer Agentur für Hochzeitsplanung in Berlin, verweist gegenüber unserer Redaktion zunächst auf die gestiegenen Kosten durch die Inflation. Diese mache auch vor Hochzeitspaaren keinen Halt. "Die Hochzeiten sind seit Corona wesentlich teurer geworden aufgrund von gestiegenen Warenpreisen und gestiegenen Personalkosten. Viele Locations arbeiten mit Hochzeitspauschalen für Miete, Speisen und Getränke von etwa 100-200 Euro pro Gast." Dazu komme die Raummiete, Fotograf, Stylist, DJ, Kleidung, Ringe und etwaige Extras.

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Geld als Hochzeitsgeschenk: Richtwerte bieten eine Orientierung

Deshalb meint Linow: "Früher wurde gesagt, dass man mindestens so viel Geld schenken sollte, wie das Paar pro Gast für die Feier ausgibt." Heutzutage sei vielen Gästen allerdings gar nicht klar, wie viel das Brautpaar ausgebe.

Wie hoch der Betrag ausfallen sollte, hänge laut Linow auch vom Grad der Verwandtschaft oder Freundschaft ab. Je enger, desto mehr Geld. "Mindestens 100 Euro sollten es pro Gast sein, lieber mehr. Jedoch ist es ein Unterschied, ob man als Gast ein Student oder eine vermögende Person. Für einen Studenten sind 100 Euro angebracht, für die vermögende Person eher mehr."

Hochzeitsgeschenk: Diese Beträge können als Richtwert dienen

VerwandtschaftsgradGeldbetrag
Elternab 200 Euro
Trauzeugen100 - 200 Euro
Geschwister100 - 250 Euro
Tante/Onkel, Cousin/Cousine100 Euro
Freunde50 - 100 Euro
Arbeitskollegen & Bekannte20 - 50 Euro

Auch wenn die Hochzeit mit Anreise- und Übernachtungskosten verbunden sei, solle man das Paar wertschätzen und etwas schenken – selbst, wenn Braut und Bräutigam sagen, dass sie sich nichts wünschen, so die Hochzeitsplanerin.

Klar ist aber auch: Am Ende muss jeder selbst abschätzen, wie viel man geben kann. Wohl kaum ein Brautpaar wird erwarten, dass sich die Gäste finanziell übernehmen. (fmg)

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