London/Berlin. Bereits vor 40 Jahren wurde er als “Vodka Espresso“ erfunden: der Espresso Martini. Nun ist er als Trendgetränk in aller Munde – warum?

  • Kaffee ist nicht nur als Heißgetränk besonders beliebt, sondern auch als Zutat eines Cocktails
  • Der Espresso Martini hat sich sogar zu einem Trendgetränk entwickelt
  • Die Geschichte des beliebten Drinks

Spontan haben sich die drei Mitbewohner auf eine Cocktailparty verabredet. Gemeinsam stehen sie in der Küche vor einem Problem: Die Geschäfte haben schon zu – und Säfte haben sie auch nicht mehr zu Hause. Doch der Kaffeeconnoiceur der WG hat eine Idee: "Was haltet ihr von einem Espresso Martini?", und kramt seine Bialetti heraus. Kaffeelikör hat er noch auf Vorrat, Vodka und Zucker finden sich im Vorratsschrank. "Espresso Martini? Was ist das?", fragt seine Mitbewohner. Er antwortet: "Das Trendgetränk schlechthin. Pass auf, ich mache dir ein Glas."

Espresso Martini: Das neue alte Trendgetränk

Wer heutzutage ein Trendgetränk ausruft, hört rasch, dass dieser Drink doch schon lange angesagt sei – so auch beim Espresso Martini. Manche finden ihn "total 2022", andere gar "total 2018" Die New York Times schrieb schon im Juni 2021: "Der Espresso Martini ist (wieder) überall." Das Süße, Starke, Befriedigende sei nun mal Zeitgeist: "In seiner klassischsten Form besteht das Getränk aus frisch gebrühtem Espresso, Kaffeelikör (wie Kahlúa oder Mr. Black) und Wodka, geschüttelt und wird in einem gekühlten Martiniglas mit drei gerösteten Kaffeebohnen als Garnitur serviert." Lesen Sie hier: Starbucks: Neuer Kaffeetrend soll Gesundheit fördern

In Deutschland sagt der Chefredakteur des Fachorgans „Mixology - Magazin für Barkultur“, Nils Wrage, erste Anzeichen der Renaissance habe es schon Ende der 2010er Jahre in den USA gegeben, als der Espresso Martini in mehreren Fernsehformaten vorgekommen sei – also eigentlich ein alter Hut?

Espresso, Vodka, Zucker und Kaffeelikör – mehr braucht es für den Espresso Martini nicht.
Espresso, Vodka, Zucker und Kaffeelikör – mehr braucht es für den Espresso Martini nicht. © IMAGO / agefotostock

Darum ist der Espresso Martini kein Martini

Die Legende besagt, dass der Espresso Martini von einem Barkeeper namens Dick Bradsell erfunden wurden. Ein Model kam in seine Bar und fragt nach einem Getränk, dass sie zuerst aufwecken und dann umhauen sollte. Bradsell mischte daraufhin Wodka, Zucker, Kaffeelikör und frisch gebrühten Espresso zusammen. Terry Cashman, Londoner Bartender, schreibt in einem Fachportal des Spirituosenkonzerns Diageo: "Dick Bradsell erfand ihn 1983 während seiner Zeit in der Soho-Brasserie und nannte ihn ursprünglich Vodka Espresso".

Der 2016 mit nur 56 Jahren gestorbene Bradsell war in den 80ern und 90ern eine stilistisch prägende Figur der Londoner Bar-Szene. Während seiner Zeit in der Bar „The Pharmacy“ sei der Drink Pharmaceutical Stimulant genannt worden, später dann wieder Vodka Espresso. Auch interessant: Kaffee trinken auf leeren Magen: Warum es ungesund sein kann

So wurde Espresso Martini zum Trendgetränk

"Drinks entwickelten ein gewisses Eigenleben, wenn sie erst einmal populär geworden seien", meint Cashman. „Und die Tendenz in den späten 90er Jahren, allem, was in einem Martiniglas serviert wurde, ein „Martini“ anzuhängen, führte dazu, dass er schon bald als Espresso Martini ins öffentliche Bewusstsein einging.“

Dennoch geriet der Drink jahrelang fast in Vergessenheit, wie "Mixology"-Chef Wrage sagt. "Seinen Boost hat der Espresso Martini unserer Beobachtung nach während der Hochphase von Pandemie und Lockdowns erfahren, als viele daheim begannen, Cocktails zu mixen. Das ist insofern plausibel, als dass er sich gut für zu Hause eignet: Viele Leute haben eine Espresso-Maschine, und ansonsten braucht man ja nicht viel." Der Drink sei "fancy, aber auch zugänglich". Lesen Sie hier: Stiftung Warentest: Das ist der beste Kaffeevollautomat

Espresso Martini: Deswegen passt der Cocktail so gut in unsere Zeit

Auch im deutschsprachigen Raum – von Hamburg bis Zürich, von Stuttgart bis Berlin, von Köln bis Wien – habe die Bar-Szene den internationalen Trend dankbar aufgenommen, sagt Wrage. Espresso Martini lasse sich unkompliziert zubereiten und sogar in größeren Mengen vorbereiten. Außerdem biete er Bartenderinnen und Bartendern die Möglichkeit zum Experimentieren, indem etwa die zugrundeliegende Spirituose verändert werde. "Mit Rum oder Tequila kann er mehr Spaß machen, weil er dann eine komplexere Aromatik bietet." Weitere Infos: WHO-Studie: Darum ist Kaffee gut für die Gesundheit

Espresso Martini passe gut in unsere Zeit und zum Lebensgefühl, meint Wrage. „Kaffee hat in den letzten Jahren eine neue Wahrnehmung als Genussprodukt erfahren. Das verleiht ihm in den Augen vieler Menschen eine bessere Eignung als Zutat in einem hochwertigen Drink. Andererseits symbolisiert der Drink mit seiner Kombination aus Alkohol und Koffein auch eine Verschmelzung von Rausch und Performance-Druck, unter dem sich heutzutage viele Leute sehen.“

FAQ zum Thema Kaffee

1. Was ist Kaffee?

Kaffee ist ein weltweit beliebtes Getränk, sogar das beliebteste Heißgetränk der Deutschen. Es wird aus gerösteten Bohnen der Kaffeepflanze hergestellt.

2. Woher stammt Kaffee?

Die Kaffeepflanze ist in den tropischen Regionen Afrikas beheimatet, vor allem Äthiopien ist als Ursprungsort bekannt. Mittlerweile wird Kaffee allerdings in vielen Teilen der Welt angebaut.

3. Enthält Kaffee Koffein?

Kaffee enthält die psychoaktive Substanz Koffein, die belebend wirkt, weshalb das Getränk vor allem als Wachmacher am Morgen beliebt ist. Die Menge an Koffein variiert je nach Kaffeesorte und Zubereitung.

4. Hat der Konsum von Kaffee gesundheitliche Vorteile?

Kaffee kann zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten. Neben einer verbesserten Konzentration wird Kaffeetrinkern ein reduziertes Risiko für einige Krankheiten nachgesagt. Die Darmgesundheit kann Kaffee ebenfalls fördern.

5. Kann Kaffee-Konsum auch ungesund sein?

Ja, ein übermäßiger Konsum von Kaffee kann zu Schlafstörungen, Nervosität und Magenbeschwerden führen, in Extremfällen sogar zum Herztod. Einige Menschen sind empfindlicher gegenüber Koffein und sollten den Konsum einschränken.

6. Ist entkoffeinierter Kaffee eine gesündere Option?

Koffeinfreier Kaffee ist eine gute Wahl für Personen, die den Koffein-Konsum einschränken müssen, vor allem Schwangere oder Menschen mit Bluthochdruck.

7. Kann Kaffee süchtig machen?

Kaffee kann bei einigen Menschen zur Abhängigkeit führen, die durch den Koffeingehalt verursacht wird. Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen können auftreten, wenn der Konsum plötzlich gestoppt wird.

8. Wie kann man Kaffee am besten zubereiten?

Die Zubereitung von Kaffee hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Beliebte Methoden sind Filterkaffee, Espresso, French Press und Aeropress. Die richtige Menge Kaffee und Wassertemperatur sind entscheidend für den Geschmack.

9. Wie sollte Kaffee am besten gelagert werden?

Kaffee sollte in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, trockenen Ort aufbewahrt werden. Vermeiden Sie es, Kaffee der Luft, Feuchtigkeit oder starkem Licht auszusetzen, um die Frische zu erhalten. (soj/Gregor Tholl/dpa)