Berlin. Die alte Ölheizung kann 2023 unter die "Austauschpflicht" fallen. Mehrere Indizien geben Auskunft über das Alter einer alten Ölheizung.
- Im Jahr 2022 haben Besitzer von Ölheizungen beträchtliche Preiserhöhungen beim Kauf von Heizöl erlebt
- Wer eine alte Ölheizung im Keller hat, muss Austauschfristen beachten
- Doch wie stellt man das Alter einer Ölheizung fest? Hier wird es erläutert
Die Energiekrise infolge der Kämpfe in der Ukraine hat für viele Verbraucher das Jahr 2022 geprägt. Klassische Brennstoffe wie Heizöl und Gas waren in Deutschland teurer denn je – mittlerweile hat sich die Lage am Energiemarkt allerdings wieder etwas beruhigt. Rekordpreise von mehr als zwei Euro pro Liter Heizöl gehören der Vergangenheit an.
Ölheizung ersetzen: Frist für "Austauschpflicht" nicht verpassen – wer 2023 betroffen ist
Doch trotz sinkender Energiepreise im Bereich Brennstoffe hat bei vielen Menschen ein Umdenken eingesetzt. Weg von klassischen Brennstoffen wie Gas und Heizöl und stattdessen auf neue Technologien wie die Wärmepumpe setzen – das ist die Idee. Manche Verbraucher müssen sich über das Thema auch zwangsläufig Gedanken machen. Denn für alte Gas- und Ölheizungen greift in Deutschland eine Austauschpflicht: Bestimme Eigentümer sind zum Austausch der alten Ölheizung verpflichtet.
- Frist für alte Gas-und Ölheizung: Was die Austauschpflicht für Verbraucher bedeutet
- Das Alter ist entscheidend: Wer ab 2023 von der Austauschpflicht betroffen ist
- Tauschpflicht vor Fristende: So erkennen Sie das Alter Ihrer Gas- oder Ölheizung
- Nicht jeder Verbraucher: Ausnahmen von der Austauschpflicht für Gas- und Ölheizungen
- Kontrolle und Bußgelder: Was bei der Nichtbeachtung der Austauschpflicht droht
Zudem ist ab 2026 der Einbau von reinen Ölheizungen nicht mehr gestattet. Die Anlagen müssen dann mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein – etwa einer Solaranlage. Bei einem Hybridmodell aus Ölheizung und Wärmepumpe gibt es sogar eine staatliche Förderung für den regenerativen Anteil. Schon 2023 können bestimmte Eigentümer von der Austauschpflicht betroffen sein. Auch aufgrund möglicher Wartezeiten bei Handwerkern sollte man sich schon frühzeitig über die Alternativen zur Ölheizung Gedanken machen.
Ölheizung tauschen: Wer 2023 von der "Austauschpflicht" betroffen ist:
- Grundsätzlich greift die Tauschpflicht, sobald die Ölheizung älter als 30 Jahre ist
- Für 2023 heißt das: Ab 2024 sind nur noch Ölheizungen ab Baujahr 1994 gestattet
- 2023 müssen sich Verbraucher mit einer Ölheizung, die vor 1994 eingebaut wurde, Gedanken machen
Ölheizung von Austauschpflicht betroffen? So erkennen Sie das Alter Ihrer Anlage
Zu beachten ist: "Austauschpflicht" heißt nicht Verbot – auch nach 2025 kann die Ölheizung weiter verbaut werden. Bloß müssen dann Auflagen wie der regenerative Anteil beachtet werden. Doch wichtig ist zunächst zu klären: Wie alt ist die eigene Ölheizung überhaupt? Gerade in einem neu gekauften Altbau stellen sich Eigentümer diese Frage. Auch ohne Unterlagen vom Vorbesitzer, kann man der Sache auf die Spur kommen. Das wichtigste Indiz ist das Typschild – hier können Verbraucher das Baujahr ablesen.
Jedoch ist das Typschild nicht immer auf den ersten Blick zu finden. An vielen Ölheizungen befindet es sich nach Informationen von "myHomebook" an der Innenseite des Hauptdeckels. Doch gerade bei einer alten Anlage kann das Typschild nicht mehr lesbar sein. In solchen Fällen müssen Verbraucher auf eine andere Methode zur Altersfindung zurückgreifen. Mögliche Quellen sind hier Bauunterlagen oder Rechnungen – etwa von der letzten Wartung. Gut zu wissen: Auch Schornsteinfeger protokollieren das Alter.
- Nachbesserung: Ölheizung erneuern und effizienter heizen – das müssen Sie tun
- Tausch: Ölheizung tauschen und von Förderung profitieren – einen Bonus gibt es
- Austauschpflicht: Frist endet bald – wer seine Ölheizung austauschen muss
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Tauschpflicht für Ölheizung nicht missachten – Bußgelder und Stilllegung drohen
Oft findet man auf diese Weise das Alter der Ölheizung heraus. Falls nicht, kann im letzten Schritt der Hersteller oder der zuständige Installateur der Heizung kontaktiert werden. Unter Angabe von Modell, Marke und Abnutzung kann auch ein Fachbetrieb das Alter einer Anlage beziffern. Dieser letzte Schritt ist deutlich aufwendiger – kann sich im Zweifelsfall aber lohnen. Denn wer die Austauschpflicht einer alten Ölheizung versäumt, muss im Extremfall mit einem Bußgeld rechnen.
Festgestellt werden kann das Versäumnis etwa bei der nächsten Überprüfung durch einen Schornsteinfeger. Dieser kann im schlimmsten Fall die Heizung stilllegen und den Betrieb verbieten. Auch wichtig zu wissen: Kleinere Teilerneuerungen können die Ölheizung effizient verbessern und Kosten senken – solche Maßnahmen befreien aber nicht von der Austauschpflicht. Im Zweifelsfall sollten Verbraucher solche Investitionen daher überdenken. Was als Öl-Alternative geeignet ist, ist von Fall zu Fall unterschiedlich.
Heizung | Grundförderung | Heizungs-Tausch-Bonus | Wärmepumpen-Bonus | Förderung gesamt |
Wärmepumpe | 25 | 10 | 5 | 40 Prozent |
Pelletheizung | 10 | 10 | – | 20 Prozent |
Ölheizung ausbauen oder in Hybridmodell umwandeln? An diese Förderung denken
Der Vorteil einer Hybridheizung: Die alte Anlage kann weiter in Betrieb bleiben. Jedoch müssen Verbraucher bei einem hybriden Modell auf den lukrativen "Heizungs-Tausch-Bonus" für alte Gas- und Ölheizungen verzichten. Der kann die Förderung für eine neue Heizung 2023 noch einmal erhöhen und eine Fördersumme von bis zu 40 Prozent ermöglichen. Neben diversen Fachportalen informieren auch Hersteller und Energieberater über die aktuellen Förderoptionen und geben auf Wunsch eine individuelle Empfehlung.
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