Gera. Ein Trio war wegen versuchten Mordes angeklagt: Doch eine Angeklagte ist kurz vorm Prozess am Landgericht Gera verstorben.

Das Landgericht Gera muss einen für Donnerstag angesetzten Prozess wegen versuchten Mordes in Altenburg wieder absetzen. Eine mitangeklagte 63-Jährige ist verstorben.

Ihr hatte die Staatsanwaltschaft Gera einen Anschlag aufs Leben ihres Mannes vorgeworfen, an dem sie gemeinsam mit ihrem Sohn und der Schwiegertochter beteiligt gewesen sein soll. Nach ihren Ermittlungen kommt die Anklagebehörde zur Auffassung, dass am 13. Mai 2020 zunächst für den Ehemann ein mit Schlaftabletten präparierter Kuchen bereitgestellt worden sei.

Geschädigter bemerkt seltsam schmeckendes Stück Kuchen

Der Geschädigte spuckte das abgebissene Stück Kuchen wegen des bitteren Geschmacks wieder aus. Er erzählte seinem Sohn von der Begebenheit, worauf dieser ihm ein Glas Wasser gereicht haben soll, in dem sich statt der angekündigten Kalziumtablette wiederum eine Schlaftablette befunden haben soll.

Die erste Strafkammer hatte aufgrund der vollen Kalender der Verteidiger das Verfahren gegen die Ehefrau abgetrennt und wollte dieses im Dezember verhandeln. Sie lebte bis zuletzt mit dem Mann zusammen, starb aber vorige Woche. Nach Informationen unserer Zeitung läuft ein Todesermittlungsverfahren, um die Ursache zu klären.

Der Prozess gegen Sohn und Schwiegertochter wegen des Falles mit dem Vater soll 2023 starten. Beide sitzen nicht in Untersuchungshaft. Die genauen Termine hat das Landgericht Gera noch nicht festgelegt.

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