Oppurg/Pößneck. In den kommenden zwei Jahren lernen 280 Jugendliche in Pößneck

In mehr als vier Wochen soll der erste Umzugswagen von der Regelschule Oppurg in Richtung Pößnecker Wohlfahrtsstraße fahren, der ehemaligen Berufsschule und bald neuer Lernort für die Jugendlichen. Die Sanierung des 43 Jahre alten Schulgebäudes in Oppurg soll am 12. August beginnen, weiß Schulleiterin Petra Müller-Zebisch. Zwei Schuljahre lang werden das Kollegium und die Schüler nach Pößneck fahren.

Die Kombus veröffentlichte bereits einen neuen Fahrplan. So werden einige Linien, wie aus Ranis, Bucha und Döbritz, zusätzlich die Haltestelle in der Friedrich-Engels-Straße, unterhalb des Gebäudekomplexes, ansteuern. Um den längeren Anfahrtszeiten vieler Schüler entgegenzukommen verschiebt sich der Unterrichtsbeginn um eine Viertelstunde nach hinten. Nach dem Schultag müssen die Jugendlichen allerdings hinunter zum Busbahnhof laufen.

In den beiden oberen Etagen des Pößnecker Gebäudes stehen 13 Räume für die etwa 280 Schüler zur Verfügung. „Fachräume, wie für Chemie und Physik, gibt es dann nicht mehr. Einzig ein PC-Kabinett“, sagt Müller-Zebisch. Der bauliche Zustand des Hauses sei vergleichbar mit dem jetzigen in Oppurg.

Noch sehe es im Inneren nicht besonders einladend aus, stellte das Lehrerkollegium bei der ersten Begehung am 22. Mai fest. Das Landratsamt habe versprochen, gibt Müller-Zebisch mündliche Gespräche wieder, den Wänden einen frischen Anstrich zu geben, Toiletten und Waschbecken auszutauschen. Das Pößnecker Gebäude habe auch Positives: „Die Räume sind deutlich größer.“ Einschnitte gibt es erwartungsgemäß trotzdem. Es fehlt ein wirklicher Pausenhof, der abgegrenzt ist und ausreichend Platz bietet. In dem Innenhof fahren Autos herum oder parken dort. Deshalb solle im Erdgeschoss eine größere Halle als Aufenthaltsraum dienen.

Die Turnhalle Süd werde für den Sportunterricht, ebenso das Außengelände an der Rosentalhalle, dienen. Bei letzterem seien, so die Schulleiterin, noch Absprachen nötig. Mit der Volkssolidarität Pößneck kam man überein, dass der Klubraum in der Jahnstraße für die Mittagsspeisung benutzt werden dürfe. „Es wird frisch gekocht, demnächst wird auf unserer Schulhomepage auch ein Anmeldeformular zum Download bereit stehen“, sagt Müller-Zebisch.

Der Unterricht solle regulär stattfinden, Inhalte wie gewohnt vermittelt werden. „Es werden schon viele Abstriche gemacht werden müssen, wie beim Experimentieren“, gibt sie zu. Man müsse einfach das Optimum aus den Gegebenheiten herausholen, fasst die Schulleiterin zusammen.

Viel Zeit bleibt allerdings nicht mehr bis zum Umzug. Bunte Kleber haben die Lehrer bekommen, mit denen sie markieren sollen, welche Möbel, Bücher, Dekoration mitkommt, eingelagert oder entsorgt wird. Einige Lehrer scheuen sich – auch aus Zeitmangel – , andere gehen mit gutem Beispiel voran, wie Kunsterzieher Thomas Kellner. Acrylfarben sind zum Beispiel schon in Umzugskartons verpackt. Insgesamt sei man, trotz Stress, endlich froh, dass saniert werde, ist sich die Lehrerschaft einig. „Es ist ein immenser Kraftakt“, sagt die Chefin der Regelschule.

Elternsprecher Sven Mach findet, dass die Schüler aufgeregt, zum Teil ängstlich und auch angespannt sind. „Die Schüler wissen nicht was sie erwartet, sie kennen die Räumlichkeiten nicht.“ Es werde demnächst ein Elternbrief kommen, wo alles ausreichend erklärt werde, die Schulhomepage biete schon einige Informationen, versucht Müller-Zebisch sie zu beruhigen. Die Mamas und Papas wollen bei der Gestaltung der „neuen“ Räumlichkeiten in Pößneck helfen, so werde der alljährliche Putztag in der ersten Woche nach den Sommerferien stattfinden, kündigt Elternvertreter Mach an.

Sanierung des Oppurger Schulgebäudes

Im 1978 errichteten Schulgebäude in Oppurg sollen die maroden Fenster und die Elektroanlagen der Vergangenheit angehören. Das Dach wird neu gedeckt, Heizung und Brandschutzanlagen neu installiert und die Räume mit Schallschutzdecken ausgestattet. Saniert werden außerdem alle Klassenräume für die zwölf Klassen ­sowie Fachunterrichtsräume, beispielsweise für Chemie, Informatik und Physik.

Ein moderner Aufzug ermöglicht künftig einen barrierefreien Zugang zum Gebäude. Die Fassade wird attraktiv gestaltet. Im Außenbereich werden Stell­flächen zum Parken entstehen.

Das Gebäude wird an das Glasfasernetz angeschlossen. Die geplanten Gesamtausgaben für die Bauarbeiten betragen 2,95 Millionen Euro.

Der Saale-Orla-Kreis stellt zusätzlich 150.000 Euro für eine neue Möblierung der Klassen bereit.