Erfurt. Im vergangenen Herbst ärgerten sich viele Erfurter über die angekündigte Ladenschließung in der City. Nun steht das Schuhgeschäft neben dem Anger 1 erneut auf Kippe.

Die leeren Regale in der Krämpferstraße und in Kühnhausen gaben eine Vorahnung. Die Schuhhandelskette Reno ist, nachdem schon vor einem halben Jahr erste Turbulenzen zu spüren waren, insolvent.

Amtsgericht eröffnet Insolvenzverfahren

Am Amtsgericht Hameln wurde sowohl gegen den Mutterkonzern Reno Schuhcentrum GmbH als auch die Tochter Reno Schuh GmbH ein Insolvenzverfahren eröffnet, wie das Gericht am Mittwoch bestätigte. Auch das Unternehmen selbst bestätigte dies über eine Medienagentur. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Immo Hamer von Valtier bestellt. Zuvor hatte die „Wirtschaftswoche“ berichtet. Erst sechs Monate zuvor hatte es einen Eigentümerwechsel gegeben.

Ladenschließungen drohten bereits im Oktober 2022

Seinerzeit hatten auch in den Schaufenster der Erfurter Filialen Plakate mit dem Hinweis „Ausverkauf wegen Ladenschließung“ gehangen. Jedoch stellte sich dies später als Marketingidee heraus, da die Geschäfte ohne Pause weiter betrieben worden waren.

Unternehmen hatte auf einen Neustart gehofft

Bereits vor der Übernahme durch eine neuen Gesellschafter im Herbst 2022 sei eine Insolvenz nicht auszuschließen gewesen, hieß es in einer Mitteilung. Das Unternehmen befinde sich derzeit in Abstimmung mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter, um aus der Insolvenz heraus einen Neustart zu ermöglichen, sagte der für Finanzen zuständige Reno-Geschäftsführer, Dieter Metz.

Rund 180 Schuh-Läden sind betroffen

Reno betreibt laut Unternehmensangaben derzeit rund 180 Filialen und beschäftigt insgesamt rund 1000 Mitarbeitende. Der eingereichte Insolvenzantrag betrifft demnach nur die deutschen Filialen - nicht die Schwester-Unternehmen in Österreich und der Schweiz.