Schmölln. Reger Andrang in den Unterrichtsräumen. Die Musikschule wird einen Kinderchor gründen

Ganz gerade sitzt die kleine Joeyna am Klavier und lässt ihre Hände über die schwarz-weiße Klaviatur gleiten. „Das kannst du schon sehr gut. Probier es noch einmal so“, sagt Irmtraut Friedrich und zeigt der Fünfjährigen, wie sie ihre Finger bewegen soll. Die Fachgruppenleiterin Klavier an der Musikschule Schmölln hatte am Samstag viel zu tun. Denn nicht nur Joeyna wollte sich beim Klavierspielen ausprobieren, sondern auch viele andere Mädchen und Jungen. Mitunter kam es zu einer Warteschlange, die sich aus dem Unterrichtszimmer heraus auf den belebten Gang schlängelte. Tag der offenen Tür an der Musikschule Schmölln.

Am Samstag waren alle Räume in diesem Schulteil der Musikschule Altenburger Land geöffnet. Instrumente konnten angeschaut, angefasst und ausprobiert werden. Wie bei Ines Ludwig, die bei dieser Gelegenheit sogar ein kleines Naturtalent entdeckte. Ein Fünfjähriges Mädchen griff sich beherzt die Violine und begann, darauf zu spielen. Die Koordination war prima, das Gespür für das Instrument da. „Das kommt wirklich selten vor“, sagte Ludwig hörbar angetan von dem eben Erlebten. „Ich würde mich freuen, wenn du mit dem neuen Schuljahr in meinen Unterricht kommst“, lud sie das Kind ein.

Werner Osten wiederum stellte in seinem Bereich das Akkordeon vor. Auch hier herrschte Andrang, ein bisschen Geduld mussten die Interessierten ­mitbringen so groß war das Interesse.

„Ja, der Wunsch, ein Instrument erlernen zu wollen, ist ungebrochen“, so Holger Runge, Leiter des Schmöllner Musikschulteils, zu dem auch Gößnitz gehört. „Heute haben unsere Gäste Gelegenheit, die gesamte Bandbreite unserer Angebote kennenzulernen und kostenlos in eine Unterrichtsstunde hineinzuschnuppern.“ Die Palette der Musikinstrumente ist dabei so bunt wie abwechslungsreich. Sie reicht von Streichinstrumenten über Gitarre, Klavier, Keyboard bis hin zu Blasinstrumenten und Schlagzeug. Auf der Beliebtheitsskala ganz oben rangieren in Schmölln Gitarre und Klavier sowie die Streichinstrumente in Gößnitz.

Neuigkeiten hatte Runge ebenfalls zu verkünden am Samstag. Die Musikschule in Schmölln wird einen Kinderchor gründen. Musikschullehrerin Antje Herrmann, bekannt auch als Leiterin des Schmöllner Volkschores, arbeitet gerade daran. „Im kommenden Jahr geht es los, die Konzeption dafür ist bereits entwickelt“, freut sich Runge über dieses weitere musische Angebot in seinem Haus.

Und er freut sich über die verlässlichen Partner vom Förderverein der Schmöllner Musikschule. Der feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen und kann sich über mangelnde Attraktivität nicht beklagen. „Wir sind konstant vierzig Mitglieder, die sich alle gern und oft einbringen“, lobt Fördervereinschef Rolf Sattler. Am Tag der offenen Tür taten sie dies vor allem im Hintergrund. Sie halfen bei der Organisation des Tages und kümmerten sich um die Versorgungsstrecke mit Kaffee und Kuchen. Der Instrumenten-Basar vor der Musikschule war ebenfalls eine Idee des Fördervereines. Ältere, noch gut erhaltene und brauchbare Musikinstrumente, Noten und vieles mehr wurden zu symbolischen Preisen angeboten. Der Erlös kommt komplett der Schmöllner Musikschule zugute. Dass der Tag der offenen Tür mit dem der Feuerwehr Schmölln in unmittelbarer Nachbarschaft zusammenfiel, war zwar Zufall. „Aber das ist eigentlich ganz toll, weil die Leute zwischen beiden Veranstaltungen hin und her pendeln“, so Runge. Und er findet: „Die Schmöllner Feuerwehr und wir sollten das in Zukunft immer so organisieren.“