Nordhausen. Hinter dem Wasserverband liegt ein Jahr mit einem Verbrauchsrekord – und vor ihm eines mit 56 Baumaßnahmen.

Auf seiner jüngsten Sitzung hat der Wasserverband Nordhausen das zurückliegende Jahr Revue passieren lassen. Geprägt war es von einem Rekord und vielen Baumaßnahmen. In einer Pressemitteilung gibt der Verband einen Überblick über die Wahl des Vorsitzenden, über Reaktionen auf den Klimawandel und über seine Pläne für 2020.

Rekordverkauf beim Trinkwasser im Südharz

Die Südharzer haben im trockenen Jahr 2018 so viel Trinkwasser verbraucht wie bisher in keinem Jahr seit Gründung des Nordhäuser Wasserverbandes (WVN) im Jahr 1993. Rund 3429 Kubikmeter Trinkwasser hat der WVN im Jahr 2018 an seine Kunden abgegeben, das sind rund 100 Tausend Kubikmeter mehr als im Durchschnitt. „Trotzdem bleiben die Menschen im Südharz sparsam beim Umgang mit Trinkwasser. 95 Liter verbrauchen die Menschen hier im Schnitt pro Tag, der bundesdeutsche Durchschnitt liegt bei 123 Litern“, berichtete Wasserverbandsgeschäftsführerin Carmen Lis während der Verbandsversammlung.

22 Baumaßnahmen im Jahr 2019

Rund 5,2 Millionen Euro wird der Wasserverband im laufenden Jahr in insgesamt 22 verschiedene Baumaßnahmen investiert haben. Die beiden Großprojekte Hochbehälter-Neubau in der Bleicheröder Burgstraße und das neue Bedienhaus auf dem Nordhäuser Wasserwerkgelände konnten beendet werden. Darüber hinaus wurden 258 Trinkwasser-Grundstücksanschlüsse erneuert und 8,5 Kilometer Trinkwasserleitung verlegt. In elf Orten wurde und wird an den Ortsnetzen gearbeitet; größte Baustelle war die Northeimer Straße in Niedersachswerfen.

1000 Kilometer Rohrnetz

Vom Südharz bis zur Ostsee und wieder zurück: 1005 Kilometer lang ist das Rohrnetz des WVN. „Die 1000 Kilometer-Grenze haben wir in diesem Jahr erreicht“, berichtete Lis. In den vergangenen 25 Jahren hat der Trinkwasserversorger sein Leitungsnetz fast verdoppelt. Seit 1993 habe der Verband fast 100 Millionen Euro in Rohrnetz und Anlagen investiert.

Weniger Mitgliedsgemeinden

Die letzte Gebietsreform in den Jahren 2018/19 macht sich auch beim Wasserverband bemerkbar: Zwar versorgt der Verband weiter rund 76 000 Menschen im Landkreis Nordhausen, doch von den bisher 23 Mitgliedsgemeinden sind durch die Fusion zu den großen Landgemeinden Bleicherode und Harztor nur noch elf Mitgliedsgemeinden übrig.

Neuer Vorsitzender gewählt

Der Alte ist der Neue: Bleicherodes Landgemeindebürgermeister Frank Rostek (CDU) bleibt Vorsitzender des Nordhäuser Wasserverbandes. Einstimmig votierten die acht Verbandsräte für Rostek. Zu seinen beiden Stellvertretern wurden Werthers Bürgermeister Hans-Jürgen Weidt (pl) und Nordhausens Oberbürgermeister Kai Buchmann (pl) wiedergewählt.

Klimawandel im Generalplan Wasser beachten

Der Klimawandel soll künftig auch im sogenannten „Generalplan Wasser“ bedacht werden, kündigte Geschäftsführerin Carmen Lis an. In diesem Strategiepapier geht es um die zukünftige Ausrichtung der Trinkwasserversorgung im Landkreis, beachtet werden unter anderem neue Gesetzgebungen, technische Standards und die zu erwartende Bevölkerungsentwicklung. Laut Lis müssten in dem Papier auch die klimatischen Veränderungen der kommenden Jahre thematisiert werden. „Es gibt überhaupt keinen Grund zur Panik, die Trinkwasserversorgung im Südharz ist sicher. Aber langfristig kommen wir nicht umhin, weitere Grundwasservorkommen zu generieren“, verdeutlichte sie.

Ellricher Wasserwerk größte Investition im Jahr 2020

Im kommenden Jahr wird der Wasserverband wieder 5,5 Millionen Euro investieren. 56 Maßnahmen stehen dazu im Investplan, der Großteil sind Gemeinschaftsmaßnahmen mit den Kommunen. Größte Investition wird der Bau des neuen Wasserwerks in Ellrich. Die Ausschreibung für die Arbeiten soll Anfang kommenden Jahres erfolgen. Bauzeit: zwei Jahre. Weitere große Baumaßnahmen erfolgen im zweiten Bauabschnitt in der Nordhäuser Grimmelallee und in Großwerther.