Infrastrukturministerin Birgit Keller (Die Linke) will heute in Jena einen Verkehrsvertrag mit der Deutschen Bahn unterschreiben, der ab Dezember die Anbindung der Universitätsstadt an Halle sichern soll. Alle zwei Stunden fährt ein modernisierter Doppelstock-Zug von Jena nach Halle und zurück. Die Reisezeit beträgt etwa eine Stunde. In diesem Jahr war vorübergehend Abellio auf der Linie gefahren.
Doch im Hintergrund arbeitet das Land an weitergehenden Fahrplänen, um die Anbindung der Städte an der Saalbahn zu verbessern. Die Idee, den Franken-Thüringen-Express nach Leipzig zu verlängern, nimmt Gestalt an. Bislang fährt der Franken-Thüringen-Express aller zwei Stunden von Nürnberg über Saalfeld nach Jena. Ab dem neuen Fahrplanjahr, das im Dezember beginnt, soll er die Stundenlage tauschen und weiter bis Leipzig fahren. Die Fahrzeit zwischen Jena und Leipzig soll deutlich kürzer sein als beim Abellio-Stadtexpress, nämlich nur 60 statt 81 Minuten. Zwischen Jena-Paradies und Leipzig hält der Zug nur in Naumburg und Weißenfels, was die kürzere Reisezeit ermöglicht.
Zusätzliche Züge von Saalfeld nach Nürnberg
Auf dem Abschnitt zwischen Saalfeld und Nürnberg soll den neuen Plänen zufolge sogar jede Stunde ein Franken-Thüringen-Express verkehren, was die Anbindung der Region in Richtung Süden verbessert. Damit auch die Jenaer von diesem Zug profitieren, soll es zusätzliche Expresszüge zwischen Jena und Saalfeld geben. Diese stellen den Lückenschluss zwischen dem Franken-Thüringen-Express und dem Jena-Halle-Express her. Derzeit laufen noch Prüfungen, ob der komfortable Doppelstockzug von Halle nach Jena gleich bis Saalfeld durchfahren kann.
Mit den zusätzlichen Nahverkehrszügen will das Land die weggefallene Intercity-Express-Linie auf der Saalbahn kompensieren. Derzeit fährt täglich nur ein ICE von Jena nach Berlin, einer kommt abends an. Zudem rollt ein Intercity von Leipzig über Jena und Saalfeld nach Nürnberg und Karlsruhe. Ab Ende 2023 plant die Deutsche Bahn eine Intercity-Linie im Zwei-Stunden-Takt. Bis dahin soll das Nahverkehrskonzept greifen, für das Thüringen bis zu fünf Millionen Euro pro Jahr zusätzlich ausgibt.
Den Einsatz des Landes hatte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) beim Bahnforum Ende November 2017 in Jena angekündigt. Bahnbündnisse in Jena und Saalfeld hatten sich gegen die Abkopplung des Saaltals eingesetzt – nun mit ersten Erfolgen.
Mehr Güter- und pünktlichere Regionalzüge – die Zeit nach dem ICE