Berlin. Archäologen haben im Oman eine 7000 Jahre alte Grabkammer geöffnet. Dabei machten die Forscher einen erstaunlichen und grausigen Fund.

Vor etwa zehn Jahren entdeckten Archäologen im Oman ein jahrtausendealtes Grab. Jetzt wurde es geöffnet und Grausiges kam zum Vorschein: Im Inneren fanden Archäologen die Überreste von Dutzenden Menschen, berichtet das Wissenschafts-Portal "Live Science".

In den Grabkammern wurden demnach mehrere "Knochenhaufen" gefunden. Das deutet darauf hin, dass die Toten der Verwesung überlassen wurden, bevor sie in das Grab gelegt wurden. Auch die Anordnung der Überreste wirft Fragen auf: Die Schädel der Toten waren in der Nähe der Außenwand platziert, die länglichen Knochen zeigten dabei zur Mitte der Kammer.

Oman: Forscher auf der Suche nach uralter Siedlung

Das Grab selbst befindet sich in der Nähe von Nafūn im Südwesten des Omans. Es gehört zu den ältesten Bauwerken, die jemals in dem Land entdeckt wurden. Die Totenstätte soll zwischen 5000 B.C. und 4600 B.C. erbaut worden sein. Die Ausgrabungen sind Teil eines Forschungsprojekts, das von der Tschechischen Akademie der Wissenschaften (CAS) geleitet wird.

Ähnliche Funde wurden bereits in einem kleineren Grab ganz in der Nähe des jetzigen Fundorts gemacht. Forschungsleiterin Alžběta Danielisová sagte gegenüber "Live Science", man gehe aber davon aus, dass die Toten zu unterschiedlichen Zeiten begraben wurden. Die Überreste sollen jetzt mit modernster Technik untersucht werden.

Forscher erhoffen sich davon Erkenntnisse über Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Toten. Zudem will das Team weiter nach einer Siedlung suchen, in der die Menschen einst gelebt haben. (lro)