Boston. Ungeheuerliches Verbrechen an der Elite-Universität Harvard: Der Chef des Leichenhauses soll menschliche Überreste verkauft haben.

Dramatische Szenen an einer der berühmtesten Universitäten der Welt: Der Manager des Leichenhauses an der medizinischen Fakultät der Harvard University soll unerlaubt Leichenteile von seinem Arbeitsplatz entwendet und verkauft haben. Wie Gerard Karam, der zuständige Staatsanwalt im US-Bundesstaat Pennsylvania, am Mittwoch erklärte, wird der 55-jährige Cedric Lodge des Leichendiebstahls beschuldigt.

Lodge war offenbar kein Einzeltäter: Auch dessen Frau Denise und fünf weitere Personen werden verdächtigt, als Teil eines "landesweiten Netzwerks" menschliche Überreste gekauft und verkauft zu haben.

Harvard: Illegaler Verkauf von Leichenteilen

"Besonders ungeheuerlich" nannte der Staatsanwalt die Verbrechen: Schließlich seien viele Opfer Organspender gewesen, die ihre sterblichen Überreste der Wissenschaft zur Verfügung gestellt hätten.

Die Staatsanwälte nehmen an, dass Lodge seit 2018 vier Jahre lang "Organe und andere Leichenteile" vor ihrer Einäscherung gestohlen habe. Ihm wird vorgeworfen, die Teile vom Gelände der Harvard Universität in Boston in sein Haus in Goffstown, New Hampshire, gebracht und sie von dort an zwei weitere Beschuldigte verkauft zu haben. Bisweilen habe er den beiden Käufern erlaubt, die Leichenhalle zu besuchen, "und auszusuchen, was sie kaufen" wollten, hieß es.

Die Käufer hätten die Leichenteile dann wiederum mit Profit weiterverkauft. Der Zeitung "Boston Globe" zufolge sei unter anderem Haut verkauft worden, "um Leder daraus zu machen". Lesen Sie auch: Kreuzfahrt: Mann stirbt – und landet offenbar im Kühlschrank

Leichenhandel: Zahlungen bis 100.000 Dollar

Lodge leitete das Leichenhaus für Harvards Körperspende-Programm. Der Universität zufolge wurde er am 6. Mai entlassen.

Eine weitere Mitbeschuldigte soll gestohlene Leichenteile von einer Leichenhalle im Bundesstaat Arkansas gestohlen haben, darunter die Leichen zweier totgeborener Babys, die eingeäschert werden sollten. Zwei weitere Beschuldigte sollen Leichenteile an einander verkauft und insgesamt 100.000 Dollar an Zahlungen ausgetauscht haben. (fmg/afp) Auch lesenswert: Hai-Attacke: Fischer machen Entdeckung im Magen des Tieres