Rauda. 800 Jahre Festvortrag und Chronik werden im Juni präsentiert
Eine zweite Wanderung zu historischen Geheimnissen von Rauda soll es voraussichtlich nicht geben – zum Bedauern mancher, die den Wandertag am vorigen Wochenende teilweise oder gar gänzlich verpassten.
Aber die spannende Geschichte von Rauda soll kein Geheimnis bleiben: Das Manuskript steht für die Chronik des Dorfes, das in diesem Jahr seine urkundliche Ersterwähnung vor 800 Jahren in der Stiftungsurkunde des einstigen Klosters in Eisenberg begeht. In einem Festvortrag soll sie im Juni vorgestellt werden.
Zum Wandertag am vorigen Wochenende waren mehr als 30 historisch Interessierte in der Raudaer Flur unterwegs, gemeinsam mit Bernd Greibich, der zum Autorenteam der Chronik gehört. Die Rundgänge führten zu historischen Plätze nach Auszügen aus der Chronik und boten bereits Gelegenheit, einen Teil der Ortsgeschichte zu erkunden. Im Mittelalter lebte Rauda vor allem vom Bergbau. Davon zeugen noch ein freigelegter Zugang zu einem Bergwerksstollen und eine fast kreisrunde Senke mitten im Wald in Richtung Seifartsdorf, die das Förderloch für das abgebaute Eisenerz gewesen sein soll. Sogar zwei Eisenhämmer soll es im Dorf gegeben haben. Auch nach Gold und Silber wurde in Rauda geschürft, mit geringem Erfolg.
Auf dem gegenüberliegenden Hang in Richtung Etzdorf konnten die Wanderer nach den Hinweisen des Wanderleiters Greibich und genauerem Hinschauen im Gelände die Lage einer einstigen Fluchtburg ausmachen. In die Palisadenburg sollen sich die Raudaer geflüchtet haben, wenn bewaffneter Reiter plündernd über die einstige Heeresstraße im Elstertal zogen.
Historische Wanderung zum Jubiläum in Rauda
Angelika Munteanu