Nordhausen. Unglaublich, aber wahr: Besucher des Südharz-Klinikums klauen die Hände-Desinfektionsmittel, die dort dringend für die Patienten und das Personal gebraucht werden.

Hände-Desinfektionsmittel sind zurzeit eine Rarität im Südharz. In einigen Apotheken klafft bereits eine große Lücke. Schuld daran ist die Angst vor dem Corona-Virus. Auch das Südharz-Klinikum bekommt diese Furcht zu spüren. Besucher klauen die Desinfektionsmittel. Betroffen sind vor allem die öffentlichen Toiletten. „Füllen wir frühmorgens die Flaschen, sind sie schon eine Stunde später leer“, berichtet Markus Garzke, Referent der Geschäftsführung.

Zum Teil verschwinden sogar komplette Spender aus der Halterung. „Wir können es nicht verhindern“, bedauert Garzke. Zu einem Notfallplan muss das Klinikum noch nicht greifen. Der Vorrat für Patienten und Personal des Hauses ist noch ausreichend. Trotz schon bestehender Lieferschwierigkeiten.

In der Bleicheröder Helios-Klinik ist noch kein Diebstahl bemerkt worden. „Aber wir wissen von den Vorfällen in anderen Krankenhäusern“, sagt Janine Skara, Sprecherin der Klinik. Um dem Missbrauch vorzubeugen, hat die Klinik ihren Bestand an Desinfektionsmitteln in den öffentlichen Bereichen reduziert. Zum Beispiel in der Physiotherapie und in der Lobby. Die Infozettel nahe der Spender klären die Besucher über den Grund dieser Maßnahme auf.

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