Gera. An der fünften Auflage des Tageszeitungsprojektes „Durchblick“ wirken 160 Teilnehmer mit. Es bringt Unterricht, Tageszeitung und Wirtschaft zusammen.

Ein Drittel der Jugendlichen hat hierzulande ein ungenügendes Wirtschaftswissen. Und nur ein Fünftel der jungen Leute zwischen 12 und 19 Jahren liest Tageszeitung. Dabei belegt eine Studie unter Auszubildenden, dass ein Jahr Zeitungslesen das Allgemeinwissen verdoppeln kann.

Schüler für Gesellschaft, Wirtschaft und regelmäßige Zeitungslektüre zu begeistern, ist für TLZ, OTZ und vier Firmen Anlass, zum wiederholten Mal das Schulprojekt des IZOP-Instituts „Durchblick – Jugend und Wirtschaft“ zu starten. Darum geht’s: Sieben Klassen an Thüringer Schulen bekommen von November 2018 bis Mai 2019 kostenlos die TLZ beziehungsweise OTZ zugestellt. Möglich machen das die beteiligten Unternehmen: die Volksbank Gera-Jena-Rudolstadt, die Deutsche Post, das Marienstift Arnstadt und der Berliner Energieversorger Lekker.

Neben dem intensiven Zeitungsstudium sollen die knapp 160 teilnehmenden Schüler selbst zu Reportern werden. „Der Schwerpunkt liegt hier auf ökonomischen Themen“, erläuterte der Geschäftsführer des IZOP-Instituts, Winfried Spiegel, zum Auftaktseminar in der Geraer Volksbank-Hauptstelle. Dabei schlagen sowohl die mitwirkenden Firmen als auch die Schüler Themen vor.

Im Laufe des Schuljahres werden die Beiträge gedruckt

So regte etwa Thomas Kutsch von der Deutschen Post an, sich mit dem von seinem Unternehmen herausgegebenen Glücksatlas zu beschäftigen. Zwar seien die Thüringer die Glücklichsten unter den Menschen in den neuen Bundesländern, lägen aber im bundesweiten Vergleich immer noch auf einem hinteren Platz. Daniela Klose vom Marienstift schlug vor, eine Reportage über das firmeneigene 3D-Hightech-Labor für Bewegungsanalyse zu schreiben.

Im Laufe des Schuljahres werden die Beiträge auf „Durchblick“-Seiten in TLZ und OTZ abgedruckt und final prämiert. Zu den Gewinnern des vergangenen Jahrgangs gehört Adrian Schmidt. Der Schüler des Jenaer Angergymnasiums hat in einem Kommentar meinungsstark für den Erhalt einer örtlichen Wohnkommune plädiert. Almire Ibrahimi und Isabell König vom Geraer Liebe-Gymnasium wurden für ihr berührendes Interview mit einem einstigen Lebensborn-Kind ausgezeichnet.

Denys Ziener vom Heinrich-Böll-Gymnasium Saalfeld wurde für seinen aufwendig recherchierten Interview-Beitrag geehrt, indem er aufzeigt, wie sich die Lokalpolitik in Saalfeld bemüht, die Attraktivität der Stadt zu erhöhen. Insgesamt entstanden im vergangenen Schuljahr 24 „Durchblick“-Seiten – ein Rekord in der vierjährigen Geschichte des Projektes.