Es gibt Leute, denen kann man, wenn man sich im öffentlichen Raum bewegt, einfach nicht entkommen. Früher oder später stößt man auf sie, hat mit ihnen zu tun, wird auf ...

Es gibt Leute, denen kann man, wenn man sich im öffentlichen Raum bewegt, einfach nicht entkommen. Früher oder später stößt man auf sie, hat mit ihnen zu tun, wird auf sie aufmerksam. Zumeist verschwimmen bei jenen Omnipräsenten Beruf und Ehrenamt, Hobby und Passion, Privates und Dienstliches.

Didi Bujack gehört zweifellos in Saalfeld zu diesem Personenkreis, ebenso wie die Rudolstädterin, die am nächsten Dienstag die selbe Auszeichnung erhält, deren Namen wir aber noch für uns behalten wollen.

Es sind Menschen, die aus ihrer Perspektive das Selbstverständliche tun, aber aus der Außensicht für viele andere da sind. Dass sie für ihr Tun geehrt werden, ist ein bisschen dem tief verwurzelten preußischen Glauben an die heraushebende Wirkung von klimperndem Blech geschuldet, vor allem aber dem Wunsch der Herrschenden, vorbildliche Diener des Staatswesens ins Schaufenster zu stellen. Das eint alle Regierungen des letzten deutschen Jahrhunderts.

Wie bei den meisten öffentlichen Ehrungen reicht das Echo des Publikums von „absolut verdient“ über „Der macht doch nur seinen Job“ bis zu „Warum der und nicht sie, er oder ich?“.

Bei Multitalent Didi Bujack, dessen Auszeichnung mit der Verdienstmedaille schon länger bekannt ist, ist das Besondere, dass es keine zwei Meinungen gibt. In den (zuweilen a-)sozialen Netzwerken gibt es offenbar niemanden, der dem singenden Trauerredner den Auftritt heute in der Staatskanzlei nicht gönnt. Das will schon etwas heißen. Also: Ehre, wem Ehre gebührt.