Gera. Schulsport Beim 15. Heike-Drechsler-Sportfest tummeln sich Nachwuchssportler aus acht Geraer Grundschulen im Stadion der Freundschaft.

Diesmal fühlte sich Heike Drechsler beim Barmer-Grundschulsportfest wieder wohl. Im Vorjahr war die Doppelolympiasiegerin und Geraer Ehrenbürgerin von einer Sommergrippe ausgebremst worden, die sich später sogar als Lungenentzündung herausstellte. Bei hochsommerlichen Temperaturen war die inzwischen 54-Jährige in dieser Woche mit Feuereifer bei der Sache. Nach einer kurzen Erwärmung im Schatten begleitete die gebürtige Geraerin die Kinder im Stadion der Freundschaft zu den Stationen. Dass lediglich acht Grundschulen und damit nur gut 100 Sportler da waren, stieß Schulsportkoordinator Reinhard Thiel schon etwas auf. „Fünf Absagen gab es heute früh. Die einen hatten hitzefrei, die anderen Zuckerfest. Bei den nächsten war der Lehrer kurzfristig krank geworden. Das ärgert mich schon etwas. Zumal der Aufwand für dieses Sportfest nicht zu unterschätzen ist und wir ja auch viele Partner dafür gewonnen haben, die man nicht einfach im Regen stehen lassen will“, so der Organisator.

Sprint, Ballwurf und natürlich Weitsprung

Auch gut 30 Jahre nach ihrem Fabelsprung über 7,48 Metern am 9. Juli 1988 in Neubrandenburg ist das Interesse der Kinder in ihrer Heimatstadt an Heike Drechsler ungebrochen. Beim Autogrammkarten-Verteilen war die Weitspringerin dicht umringt. Beim 50-Meter-Sprint, beim Ballwerfen und natürlich beim Weitsprung schaute Heike Drechsler genau hin. „Ein paar Talente gibt es immer. Aber es waren auch Kinder dabei, die sind vermutlich noch nie gesprungen. Das ist das Schöne an diesem Sportfest: man kann sich ausprobieren, Spaß haben und die Erfahrungen mit nach Hause nehmen“, so die Sportlerin, die das Sportfest einst mit Horst Zyrus ins Leben gerufen hatte.

Die Nachwuchsleichtathleten stritten in den drei Disziplinen und in der Pendelstaffel um vordere Platzierungen. Das von der Barmer Gesundheitskasse und Selgros großzügig unterstützte Grundschulsportfest setzte wieder Maßstäbe. Am Ende jubelte wie im Vorjahr die Zwötzener Grundschule. Zwar musste man in der Pendelstaffel der Pfortener Schule den Vortritt lassen. Mit 105 Punkten ließen die Zwötzener die Pfortener Schule (96) und die Bergschule (93) aber hinter sich. Es folgten die Andersen-Grundschule (83), die Kästner-Grundschule (75), die Dix-Grundschule (68), die Entdecker-Gemeinschaftsschule (61) und die Kreativitätsgrundschule (58). Für die größte Steigerung zum Vorjahr wurde die Debschwitzer Andersen-Grundschule mit dem kleinen Heike-Drechsler-Pokal geehrt.

Einige Leistungen der Grundschüler waren durchaus bemerkenswert. In den Jahrgängen 2007/08 der Jungen war über 50 Meter Niklas Kadelbach (Bergschule) in 7,58 Sekunden der Schnellste. Melina Stemke (Zwötzen) sorgte bei den Mädchen dieses Jahrgangs in handgestoppten 8,04 Sekunden für die beste Zeit. Im Weitsprung knackte nur ein Junge die Vier-Meter-Marke: Constantin Hilke (Jg. 2009/10; Andersen-Grundschule). Seine Schwester Sandrine hatte im letzten Jahr mit 4,00 Metern gewonnen. Constantin steigerte sich von 3,99 Metern mit Spikes und Anlaufmarke auf 4,15 Meter. Im Ballwerfen trumpften Celia Wagner (Andersen-Grundschule) und der Pfortener Mourad Mohamad mit jeweils 40,00 Metern groß auf. Ganz eng ging es beim Jungen-Ballwurf der Jahrgänge 2009/10 zu. Je 31,00 Meter weit hatten Dominik Drechsler (Zwötzen) und Constantin Funke (Kästner-Grundschule) geworfen. Über den Tagessieg musste damit der zweitweiteste Wurf entscheiden. Den verbuchte Dominik Drechsler, der die Kugel mit 30,50 Meter einen halben Meter weiter bugsierte als sein Kontrahent und somit seinen Vorjahreserfolg wiederholen konnte.