Arnsgrün. Zum 95-jährigen Bestehen der Feuerwehr Arnsgrün gründet sich offiziell die Jugendfeuerwehr

An den Pumpen geben die Kameraden alles und Lilly arbeitet sich nach und nach durch das brennende Haus. Stock für Stock löscht sie die Brände mit dem Wasserstrahl aus ihrem Schlauch. Und nach noch nicht einmal zwei Minuten ist das Feuer unter Kontrolle. „Eine gute Zeit“, sagt Maik Klug von der Feuerwehr Arnsgrün.

Natürlich handelt es sich hier nur um eine spielerische Übung, bei der die Kinder der Jugendfeuerwehr auf ein Spielzeughaus zielen. Haben sie ausreichend Wasser durch die jeweiligen Fenster gespritzt geht eine Lampe an und signalisiert: Gelöscht! Eine ausgebuffte Konstruktion.

Doch beides beweist: Der Nachwuchs der Arnsgrüner Feuerwehr scheint ganz schön auf Zack zu sein. Und die kleine Dorffeuerwehr meint es ernst mit dem Projekt Jugendfeuerwehr. Denn obwohl diese sich erst am Vorabend offiziell gegründet hat, steht sie bei der 95-Jahr-Feier am vergangenen Wochenende im Mittelpunkt.

Jugendfeuerwehr sind im ganzen Kreis im Aufwind

„Seit Januar waren wir in einer Art Testlauf und wollten sehen, wie das Angebot bei den Kindern und Jugendlichen ankommt“, sagt Wehrführer Maik Klug. Anscheinend gut. Denn direkt zur Gründung geht die Jugendfeuerwehr mit 13 Mitgliedern zwischen sechs und 15 Jahren an den Start. Einmal im Monat will man sich fortan treffen. Ein Zeltlager und ein 24-Stunden-Dienst sind bereits in Planung. „Wir können natürlich noch viel von den anderen Jugendfeuerwehren in der Region lernen“, sagt Maik Klug.

Schließlich setzt die Feuerwehr Arnsgrün auch große Hoffnung in ihren Nachwuchs. „Wenn von den 13 Kindern und Jugendlichen später mal vier bis fünf in den Erwachsenendienst eintreten, wäre das schon ein Erfolg“, sagt Maik Klug. Die Jugendfeuerwehren im Kreis erfreuen sich weithin großer Beliebtheit. Bei der Bilanz Anfang des Jahres stellt man fest, dass im Jahr 2016 noch 238 Mitglieder gezählt wurden und man nun bei 504 Mitgliedern steht. Jetzt müsse es nur noch gelingen, das Interesse auch später aufrecht zu halten. „Wir werden ja auch nicht jünger und früher oder später muss der Nachwuchs ran“, so Wehrführer Maik Klug.

Doch die Jugendfeuerwehr dient nicht nur der Nachwuchsgewinnung. Denise Liebhold ist die Mutter der kleinen Lilly, die das Feuer in Rekordzeit unter Kontrolle brachte. Für sie ist es auch ein tolles Angebot für die vielen Kinder im Dorf. „Es ist schön, dass die Kleinen jetzt eine solche Möglichkeit haben und nicht nur rumsitzen. Und bei der Feuerwehr werden Werte vermittelt“, sagt sie. Teamgeist, Disziplin und Verantwortung. Lilly ist nebenbei mit sechs Jahren die jüngste im Verein. Ob sie später einmal Feuerwehrfrau werden möchte, weiß sie heute noch nicht. Jetzt steht erst mal der Spaß im Vordergrund – und den löscht so schnell keiner.