Gera. Vortrag am Freitag im Kulturbund

Am Freitag berichtet Andreas Wiemer im Kulturbund über Märkte und Handelsstraßen in Gera in einer Veranstaltung des Kulturbundes. In alten Zeiten wurde der Handel in den Städten, insbesondere der Lebensmittelhandel, über die regelmäßig stattfindenden Wochenmärkte organisiert. Darüber berichten für Gera schon die Statuten von 1487, die auf bedeutend älterem Recht fußen. Viele Gebrauchsgüter wurden von den Handwerkern der Stadt produziert und feilgeboten. Daneben wurden noch besondere Jahrmärkte abgehalten.

Es gab auch einen Wollmarkt

Für das heutige Gera wird berichtet: Im Landesteile Gera bestehen drei Marktorte: Gera hat vier Jahr-, zwei Roß-, zwei Viehmärkte und einen Wollmarkt; Langenberg hat zwei Krammärkte und einen Roß-, Vieh- und Kornmarkt; Großaga einen Krammarkt (Brückner S. 262). Zur Versorgung dieser Märkte und der Messen – Geraer Kaufleute besuchten nachweislich seit 1401 die Naumburger und seit 1436 die Leipziger Messe – bildete sich in Deutschland ein überregionales Straßensystem heraus, in das auch Gera eingebunden war. So verband die Alte Regensburger Straße Süd- mit Norddeutschland, in unserer Region Zeitz-Gera-Schleiz; die Salzstraße führte von Halle über Zeitz, Gera und Zwickau nach Böhmen. Wichtig war auch die Straßenverbindung zwischen Gera und Plauen. Und mit diesen überregional bedeutsamen Straßen ergeben sich Rechte und Pflichten für die Stadt Gera: Brücken- und Wegezoll sind begehrte Einnahmequellen, Übernachtungen und Geleite müssen angeboten werden. Außerdem können Kaufrechte an den transportierten Waren wahrgenommen werden.

Freitag, 14. Juni, 18 Uhr im Kulturbund Gera, Greizer Straße 39, 07545 Gera.