Thorsten Büker über eine verpasste Möglichkeit.

Was man für 397 Euro bekommt? Mehr als 220 Roster zum Beispiel. Nicht einmal die hätten gereicht, um den Hunger von avisierten 400 Gästen zu stillen.

Aus einer unbezahlbaren Gelegenheit ist jetzt sehr schnell eine verpasste Möglichkeit geworden, miteinander ins Gespräch zu bekommen. Aber ging es darum überhaupt? Als „Das große Nitzsche-Essen“ wird die Veranstaltung auf Facebook beworben, was unterschwellig dann doch eher wie ein rustikales Schlachtfest klingt. Der OB vielleicht nicht gegen den Rest der Welt, aber immerhin doch gegen jene Frauen und Männer, die „allein zu wenig Gehör finden“. Die Auseinandersetzung als kannibalisierend-verbales Gemetzel. Es verwundert doch nicht wirklich, dass Thomas Nitzsche das Abendessen absagt.

Dass man die Guerilla-Aktion grundsätzlich sympathisch finden muss, ist eine ganz andere Geschichte. Am Ende steht die immer noch nicht zu beantwortende Frage, wie diejenigen, die zu wenig Gehör finden, und die maßgeblichen Akteure der Stadtpolitik zusammenfinden können. Dass Jena allerdings mit großen Schritten auf die Kommunalwahl zusteuert, ist vielleicht gut für die Gesprächskultur und -bereitschaft.

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