Bad Köstritz. Förderschüler haben ihn mit einer Projektwoche vorbereitet und mit Gästen gefeiert

Das mittelalterliche Markttreiben krönte kürzlich die Projektwoche „Mittelalter“ auf dem Schulhof des Förderschulzentrums Wendepunkt in Bad Köstritz.

Der Hof war mit Marktständen im mittelalterlichen Flair ausgestattet und geschmückt. Pünktlich rief der Herold alle Mitwirkenden, die ausnahmslos passend kostümiert waren, und natürlich die zahlreichen Gäste zusammen und eröffnete den Markt mit zünftiger Wortwahl und dem Einüben von Handgeklapper an geeigneter Stelle. Es gab vielfältige Angebote, wie zum Beispiel selbst gefertigte Reisigbesen, kleine Kunstwerke aus Schneckenhäusern, Honig aus eigener Bienenzucht, Kräuterbutter und Brot nach alten Rezepten. Ablassbriefe konnten erworben werden und in der Schmiede galt es, mit Ideen und Geschick dem Metall eine hübsche Form zu geben.

Altes Handwerk von Schülern entdeckt

Robert Koska aus Gera heizte für den Markt ein. Auch einem Kettner konnte man bei der Arbeit zusehen. Über dem Markt klang mittelalterliche Musik. Cat Henschelmann aus Gera sorgte mit einigen Lernenden des Förderschulzentrums für eine themengerechte musikalische Umrahmung. Neben einer heißen Suppe und Rostern fehlte auch der Kuchen nicht, um alle Mitwirkenden und Besucher zu stärken. Im Laufe der Veranstaltung fanden zahlreiche Wettbewerbe statt, an denen sich Mitwirkende und Gäste gleichermaßen beteiligten. So galt es den Pfeil mit Hilfe des Bogens in ein Ziel zu befördern, die Stärksten beim Tauziehen zu ermitteln und auch ein Ritterturnier wurde ausgetragen.

Der Herold animierte immer wieder zu Beifallsstürmen durch Handgeklapper und feuerte alle an. Die Schwertkampfvorführung begeisterte die Zuschauer. An den Katapulten konnten Wasserbomben verschossen werden. Es herrschte eine tolle Stimmung. Nach drei erlebnisreichen Stunden rief der Herold wieder alle und verabschiedete sie mit zünftigen Worten und gebührendem Dank.

Diese, nach Einschätzung der Schule, tolle Veranstaltung war der Lohn für eine Woche angestrengter Arbeit aller Lehrenden und Lernenden am Förderschulzentrum. In sieben Workshops wurde über das Leben und Treiben im Mittelalter viel gelernt und praktisch ausprobiert. So wurden funktionierende Besen gebunden, mannshohe Katapulte für Wasserbomben gebaut, mit Cat Henschelmann musiziert, Speisen zubereitet, Dekoration hergestellt und eigene Kostüme kreiert. Ronny Lange vom Verein „Barbaren Podegrodici“ aus Altenburg erklärte die Arbeit eines Kettners, der die Kettenhemden der Ritter herzustellen hatte. Wie mühselig aus einer Rolle Metalldraht in unzähligen Arbeitsschritten am Ende Ring für Ring zusammengesetzt ein 40 Kilogramm schweres Kettenhemd hergestellt wird, konnten die Schüler erahnen. Vor Ort entstanden kleine, einen Quadratdezimeter große Hemdenteile in vier Arbeitstagen und in Gemeinschaftsarbeit.

Natürlich lebte der Markt auch von seinen Besuchern. Über die sehr zahlreichen Gäste habe man sich sehr gefreut. Aufgezählt werden Mädchen und Jungen vom Kindergarten „Bummi“ aus Bad Köstritz, von der Regelschule Bad Köstritz sowie viele Eltern und Interessierte. „Sie haben mit zum guten Gelingen unseres Mittelaltermarktes beigetragen“, schätzt Schulleiterin Martina Laube ein.